Angefangen hat Malte Wienbreyer mit dem Eigelstein 2005 als Kölsch-Enklave. „Wir waren die einzigen, die sich das getraut haben. Aber warum sollte man ausgerechnet in der Landeshauptstadt kein Kölsch bekommen?“ Und da die Zentrale der Gaffel-Brauerei im Eigelstein-Viertel in der Kölner Altstadt war, stand dieses Viertel Pate für den Namen der Düsseldorfer Gastronomie im Medienhafen. Wienbreyer, der mittlerweile von Meerbusch nach Köln zog, ist jedoch ein versöhnlicher Typ: 2020 nahm er mit Füchschen vom Fass ein Altbier ins Sortiment und mutierte zum Rheinischen Brauereiausschank. „Das sorgte in Köln für echten Wirbel“, lacht er.
Malte Wienbrecher, Fotos: Eigelstein
Genießen mit gutem Gewissen
Während der Pandemie dachte der gelernte Werbekaufmann viel über das Unternehmertum in der Gastronomie nach. „Ich habe mein eigenes Konsumverhalten hin zu mehr Nachhaltigkeit und Qualität verändert und wollte auch gerne meine Gäste auf den Geschmack bringen.“
Seitdem gibt es Pommes von einem Bauern aus Rommerskirchen, bei dem die Ernte noch Handarbeit ist, Brot vom Bio-Bäcker Johannes Dackweikler alias „Hercules“, Gemüse und Obst aus der Region, Fleisch von Strohschweinen, die draußen leben, und Rindfleisch aus Weidehaltung. Nicht zu vergessen die Pasta Fresca von der Nudel-Manufaktur Dirk Piepenbrink. Die höheren Einkaufspreise fängt er durch den Direktvertrieb auf. „Das ist zwar aufwändiger, aber es lohnt sich. Wir bekommen extrem gutes Feedback.“ Apropos Handwerk: Wienbreyer stellt in der N’Eisdiele im Eigelstein selber Eis her mit frischer Vollmilch von freilaufenden Kühen und Zucker in Bioqualität.
Vom Gerstensaft zur Weinrebe
Stillstand ist nicht sein Ding. Im nächsten Jahr wird sein Küchenchef Christian Malihin als Gesellschafter miteinsteigen und mit viel Glück wird die Weinbar Weinstein direkt neben dem Eigelstein noch im Dezember eröffnet. Dort werden Weine von deutschsprachigen Winzern, also auch aus Österreich, dem Elsass und Südtirol ausgeschenkt. Wienbreyer hat jeden Tropfen selbst ausgesucht, war viel unterwegs.