20 Millionen für eine grüne Zukunft
Statt Kuchen und Kerzen gab es zum 200. Geburtstag 20 Millionen für die Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs und Monheims. Die Stadtsparkasse lüftete Ende Februar ein sorgsam gehütetes Geheimnis: eine Stiftung für Klima- und Umweltschutz sowie für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Bürgerprojekte.
„Diese Nachhaltigkeitsstiftung ist keine Modeerscheinung. Und mit der aktiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger betreten wir echtes Neuland“, betont Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Düsseldorf, bei der offiziellen Urkundenübergabe auf der Berliner Allee. Die Idee zur Nachhaltigkeitsstiftung hatte Dahm vor zwei Jahren. Gesagt – getan. Die Stiftung wurde mit 20 Millionen Euro aus den Erträgen der Stadtsparkasse ausgestattet. Das Stiftungskonzept ruht auf zwei Säulen: klassische Projektförderung und ein innovatives Modellprojekt für die Stadtgesellschaft.
Um eine Förderung ihres Projektes im Bereich Nachhaltigkeit können sich gemeinnützige Bildungsorganisationen wie Schulen, KITAS oder auch Seniorenheime bewerben. Im ersten Jahr stehen hierfür 100.000 Euro bereit. Initiativen und Vorhaben im Bereich Wissenschaft und Forschung werden im ersten Jahr mit insgesamt 60.000 Euro unterstützt. Der größte Teil wird in technische Lösungen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks von gemeinnützigen Organisationen fließen: Hier stehen 150.000 Euro zur Verfügung, um beispielsweise Förderlücken bei Photovoltaikanlagen oder Energieeffizienzmaßnahmen zu schließen. Eine Besonderheit der Stiftungssatzung: Reicht das Budget nicht aus, kann auch das Stiftungsvermögen herangezogen werden.
Die zweite Säule ist das Modellprojekt für gemeinnützige Vereine, die nachhaltige Konzepte für ihre Quartiere entwickeln. Hierfür sind im ersten Jahr 50.000 Euro eingeplant. Im zweiten Jahr verdoppelt sich die Fördersumme auf 100.000 Euro. Zunächst muss bekannt werden, dass die Stiftung eine unkomplizierte Antragstellung ermöglicht.

Dr. Stefan Dahm und OB Dr. Stephan Keller auf der Pressekonferenz zur Stiftungsgründung, Fotos: Jochen Rolfes
Keine falsche Scheu
Die Bewerbung erfolgt ganz einfach über eine digitale Plattform. „Auch kleinere Nachbarschaften und Quartiere können profitieren“, betont Dahm. Anträge über 10.000 bis 15.000 Euro haben gute Erfolgsaussichten. Die ersten Anträge für technische Lösungen, Bildung und Wissenschaft sind bereits eingegangen. Doch es stehen noch genügend Gelder bereit. Ein elfköpfiges Kuratorium entscheidet über die Vergabe. Es setzt sich aus dem Sparkassenvorstand, den Oberbürgermeistern von Düsseldorf und Monheim sowie Finanzexperten zusammen. Die ersten Fördergelder werden bereits am 30. Juni 2025 ausgezahlt – nur wenige Wochen vor dem offiziellen Geburtstag der Stadtsparkasse am 1. August.
Dass die Stadtsparkasse bei ihrem Jubiläum an das Wohl „ihrer“ Stadt denkt, hat Tradition. Zum 150-jährigen Bestehen wurde die Eissporthalle an der Brehmstraße gegründet, die über 40 Jahre großartige Sportmöglichkeiten bot. Zum 175. Jubiläum entstand die Kunst- und Kulturstiftung, die seitdem über 400 Projekte mit mehr als drei Millionen Euro unterstützt hat. Nun also ein neuer Meilenstein zum runden historischen Geburtstag, dessen Wirkung weit über das Jubiläum hinaus spürbar sein wird – denn wer in Nachhaltigkeit investiert, schützt den Planeten.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Antragstellung gibt es auf der Webseite der Stiftung unter www.sskduesseldorf.de/stiftungnachhaltigkeit.
Stiftungen in Deutschland Zahlen und Fakten
Zum 31. Dezember 2023 wurde in Deutschland erstmals die 25.000er-Marke bei Stiftungen überschritten. Zum Stichtag gab es insgesamt 25.777 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Die Bundesländer mit den meisten Stiftungen sind Nordrhein-Westfalen mit 4.992 Stiftungen, Bayern mit 4.460 Stiftungen und Baden-Württemberg mit 3.719 Stiftungen. Im Regierungsbezirk Düsseldorf gibt es 1.600 Stiftungen, 360 davon in Düsseldorf.
Beitragsbild, s.o.: Regierungspräsident Thomas Schürmann würdigte die Initiative der Stadtsparkasse und überreichte die Stiftungsurkunde an Dr. Stefan Dahm