Große Kunst auf 22 cm2

„Es gibt wohl niemanden, der es wie die Prinzengarde Blau-Weiss geschafft hat, Kunst und Karneval so eng miteinander zu verbinden.“ Mit diesen Worten eröffnete Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, am Dienstagabend die Ausstellung der bundesweit einmaligen Künstlerorden der Pinzengarde Blau-Weiss.

Unter dem Motto „Große Kunst auf 22 cm2“ werden im Atrium der Stadtsparkasse bis Aschermittwoch sämtliche 24 Orden seit dem Jahr 2000 auf großen Schautafeln und in Vitrinen ausgestellt. Das Besondere an ihnen: Die jeweiligen Mittelteile des rautenförmigen Ordens wurden von „Künstlern von Weltgeltung“ – so Kurator Bernd R. Meyer – entworfen. Unter ihnen Heinz Mack, Katharina Sieverding, Otto Piene, Markus Lüpertz, Günther Uecker, Tony Cragg und Rita McBride.

Von links: Lothar Hörning, Präsident der Blau-Weissen, OB Dr. Stephan Keller und Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf.

„Ich fand die Idee grandios, dass wir in der Stadtsparkasse zum närrischen Geburtstag 2 x 11 Jahre Künstler-Orden  Prinzengarde Blau-Weiss mit einer Ausstellung gratulieren wollen, um möglichst viele Menschen an der Verbindung der beiden Welten Teil haben zu lassen.“ Karin-Brigitte Göbel

Bei der Ausstellungseröffnung im Atrium der Stadtsparkasse Düsseldorf herrschte ausgelassene karnevalistische Stimmung.

„Seit dem Jahr 2000 lässt der Verein seine Sessionsorden von namhaften Künstlerinnen und Künstlern gestalten, so liest sich die Liste der Kreativen, die auf diesem Wege ihre Verbundenheit zu Düsseldorf und zum hiesigen Karneval zeigen wie das Who-is-Who zeitgenössischer Kunst.“ OB Dr. Stephan Keller

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ließ in seinem Grußwort keinen Zweifel daran, dass Düsseldorf nicht nur eine Stadt des Brauchtums, sondern auch eine Kulturmetropole sei. Genau dies spiegle sich in den Künstlerorden der Prinzengarde Blau-Weiss wider, sagte er und fügte hinzu: „Es sind großartige Werke, die die Fröhlichkeit und die Vielfalt des Karnevals zum Ausdruck bringen.“

Viel Lob ernteten aber nicht nur die Künstler. „Der Prinzengarde Blau-Weis gelingt es, herausragende Akzente in der Stadtgesellschaft zu setzen“, betonte der Oberbürgermeister. Zugleich dankte er auch der Stadtsparkasse Düsseldorf für ihre beispielhafte Unterstützung des Karnevals. Präsident Lothar Hörning dankte neben der Stadtsparkasse auch den Künstlern, die es geschafft hatten, auf einer Fläche von nur 22 cm2 große Kunst zu verwirklichen.

Kurator Meyer betonte, dass alle Werke ehrenamtlich entworfen wurden. „Die Prinzengarde Blau-Weiss macht keinerlei Vorgaben. Wir möchten vielmehr, dass der Markenkern des Künstlers auf den Orden erkennbar ist“, erklärte er. Zu den Gästen der Ausstellungseröffnung gehörte neben den Künstlern Karl-Heinz Petzinka, Klaus Richter und Thomas Virnich auch das Prinzenpaar der Landeshauptstadt Düsseldorf. Prinz Dirk II. und Venetia Uåsa zeigten sich von den Künstler-Orden tief beeindruckt und verliehen ihren Prinzenpaarorden an jene drei Prinzgardisten, die einst die Idee zu dieser Künstlerorden-Edition hatten: Dr. Stefan Wagner, Josef Nagel und Holger Koch.

So kreativ sind die verschiedenen Karnevalsorden

Die farbenfrohen Orden aus dem Jahr 2000 mit dem Titel „Düsseldorf“ und 2001 mit dem Titel „Tänzerinnen“ gestaltete Heinz te Laake.

Der deutsche Bildhauer und Grafiker Bert Gerresheim ist aufs tiefste verbunden mit der Prinzengarde Blau-Weiss. Er gestaltete den Orden aus dem Jahr 2006 mit dem Titel „Heimatverbunden“. Im Jahr 2007 schuf Klaus Richter den Karnevalsorden mit dem Titel „Weltluftballon“.

Den Hund im Jahr 2008 gestaltete Professor Norbert Tadeusz. Professor Udo Dziersk schuf den Orden der Session 2009, der Jan Wellem & Anna Maria Luisa de‘ Medici zeigt.

Im Jahr 2018 kreierte der Bildhauer Gereon Krebber ein „Karnevals-Kuss-Sujet in Violett“, während die Fotografin Katharina Sieverding 2019 den Orden unter dem Titel „Transformer“ gestaltete.

Die US-Bildhauerin Rita McBride kreierte gemeinsam mit dem Maskenmaler Volker Hermes  eine „Moon-Medal“ als Referenz an David Bowie und seine Figur Ziggy Stardust im Jahr 2020. Gregor Schneider gab seiner Ordensgestaltung im Jahr 2021 den Titel „Freiheit den Künsten“.

Den Orden der vergangenen Session mit dem Titel „Das Stadttor“ schuf der Architekt und ehemalige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, Karl-Heinz Petzinka. Der Orden der aktuellen Session stammt von dem Bildhauer und Maler Prof. Thomas Virnich. „Es ist ein Bild der Freude und Ausdruck vollendeter Harmonie. Endlich dürfen wir wieder gemeinsam tanzen und fröhlich sein“, sagt der Künstler über sein Werk.

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