Die Bilanz der Stadtsparkasse Düsseldorf

Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat die Herausforderungen des letzten Jahres mit gutem Ergebnis gemeistert – so lautet das vorläufige Ergebnis der Bilanz des letzten Jahres. 2022 war ein Jahr mit schwierigen Vorzeichen. Der kriegerische Überfall Russlands auf die Ukraine dominierte nicht nur in der ganzen Welt, sondern auch in Düsseldorf das Geschehen.

 

Mehr als Zahlen 

Die Geflüchteten erhielten in Düsseldorf schnell Unterstützung, nicht nur durch die städtischen Einrichtungen, auch viele Bürgerinnen und Bürger halfen mit privaten Initiativen. Ebenso wurde die Stadtsparkasse mit ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sofort aktiv – z. B. mit der Einrichtung von kostenlosen Girokonten in allen Filialen. Denn ohne Girokonten konnten die Geflüchteten keine finanziellen Hilfen erhalten. Zudem zahlte die Stadtsparkasse via Vorschuss Finanzmittel an Geflüchtete aus, brachte Spenden auf den Weg, ermöglichte kostenlose Überweisungen und machte den Tausch von Hrywnja gegen Euro möglich. 

 

Einfluss des Ukraine-Kriegs auf die Wirtschaft

Auch auf das wirtschaftliche Geschehen hatte der Krieg erheblichen Einfluss, weil eine sichere und bezahlbare Energieversorgung plötzlich in Frage gestellt wurde, aufgrund derer die Energiepreise explodierten, Lieferketten abrissen, enorme Preissprünge in den Lebenshaltungskosten zu bewältigen waren und vieles mehr. Rückblickend konnte die Stadtsparkasse Düsseldorf als neuntgrößte Sparkasse Deutschlands die Herausforderungen erfolgreich meistern. Trotz umfangreicher Rückgaben von langfristigen Finanzierungsmitteln blieb die Bilanzsumme mit 15,974 Mrd. Euro auf hohem Niveau stabil.

„Wir hatten ein lebhaftes Kredit- und gutes Einlagengeschäft, wobei die Entwicklungen des Jahres auch für unsere Kundinnen und Kunden anspruchsvoll waren. Allerdings sehen wir an einem Neugeschäftsvolumen von 4,18 Mrd. Euro, dass wir bei den Themen Sparen und Investieren kräftig unterstützen konnten“, betont Vorstandsvorsitzende Karin-Brigitte Göbel auf der Pressekonferenz zur Bilanz der Stadtsparkasse Düsseldorf.

 

Gute Konditionen fürs Sparen

Mit der Zinswende rückten Sicht-, Termin- und Spareinlagen wieder stärker in den Fokus. So wuchsen die Kundeneinlagen bei der Stadtsparkasse Düsseldorf auf 11,8 Mrd. Euro an, ein Plus von 763 Mio. Euro bzw. 6,9 Prozent. Das bilanzwirksame Sparvolumen stieg auf über 3 Mrd. Euro, eine Steigerung von 83 Mio. Euro, was 2,8 Prozent entspricht. „Und auch in diesem Jahr rechnen wir mit einem kräftigen Wachstumsplus bei den Einlagen, dank guter Konditionen für unsere Sparerinnen und Sparer. Je nach Laufzeit, Produkt und Anlagesumme bieten wir aktuell bis zu 2,5 Prozent Verzinsung“, so Karin-Brigitte Göbel.

 

Schlechtestes Börsenjahr seit 2018

Ein vergleichsweise anspruchsvolles Jahr haben Aktienanleger hinter sich. Der Krieg, Energiesorgen, Lieferkettenprobleme, Inflationsanstieg, Rezessionsängste und die schnelle Zinswende bescherten dem DAX ein Minus von 12,35 Prozent. Damit war 2022 das schlechteste Börsenjahr seit 2018. Dementsprechend war auch das Investitionsverhalten defensiver. Im Vergleich zum Vorjahr sank das Volumen der An- und Verkäufe durch defensivere Disposition von 1,76 Mrd. auf 1,6 Mrd. Euro, was einem Minus von 9,2 Prozent entspricht. Die meisten Umsätze konnten durch Investmentfonds mit 0,96 Mrd. Euro, gefolgt von Aktien mit 0,39 Mrd. Euro und festverzinslichen Wertpapieren mit 0,25 Mrd. Euro erzielt werden.

 „Trotz Turbulenzen war das letzte Jahr ein gutes Jahr für die Stadtsparkasse
 Düsseldorf – und damit auch für die Landeshauptstadt Düsseldorf.“ 

Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf

v. l.:  Henrietta Six (stellvertretendes Mitglied des Vorstandes), Dr. Michael Meyer (Mitglied des Vorstandes), Karin-Brigitte Göbel (Vorstandsvorsitzende), Dr. Stefan Dahm (stellvertretender Vorstandsvorsitzender)

Digitale Geldanlage mit „Fyndus“

„Fyndus“, der Robo-Advisor der Stadtsparkasse Düsseldorf, konnte 619 neue Kundinnen und Kunden für sich gewinnen. Zum Jahresende betreute „Fyndus“ somit 2.418 Depots mit einem Gesamtvermögen von 23 Mio. Euro.

 

Starkes Kreditgeschäft

Durch ein starkes Kreditgeschäft stieg der Gesamtbestand an Forderungen auf über 10,6 Mrd. Euro, ein Plus von 4,3 Prozent an. Die dahinterliegenden Erfolgsgeschichten haben sich allerdings im Jahresverlauf anders entwickelt. Während bei den gewerblichen Kunden ganzjährig umfassend investiert wurde, belastete die Zinswende bei den privaten Kunden ab dem dritten Quartal das Geschäft mit Immobilienfinanzierungen. Hier sank die Summe der bewilligten Kredite um 9,08 Prozent auf 659,6 Mio. Euro, während es im Jahr 2021 noch 725,5 Mio. Euro waren. „Die vergleichsweise schnelle Zinswende und gestiegene Kosten haben viele Immobilienträume so verteuert, dass die Investitionswilligen ihre Pläne auf Eis gelegt haben oder deutlich veränderten“, erläutert Karin-Brigitte Göbel. „Den Immobilienkunden ist bewusst, dass vor allem eine höhere Eigenkapitalquote erforderlich ist, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.“ Das Kreditgeschäft mit gewerblichen Kunden wuchs ganzjährig. Die Gesamtkreditbewilligungen stiegen von 1,34 Mrd. um 18,6 Prozent auf 1,59 Mrd. an: „Hauptgründe dafür waren im Jahresverlauf weniger coronabedingte Einschränkungen und damit die Rückkehr zu normalem wirtschaftlichem Handeln. Zudem stellten viele Unternehmer ihr Geschäft vor allem in Hinblick auf die Energieversorgung zukunftssicherer auf“, so Karin-Brigitte Göbel. Ferner setzte die Stadtsparkasse die Maßnahmen aus der Kundenreise „Multimedialer Mittelstand“ erfolgreich um: „Wir fokussieren uns damit stärker auf die Kundenbedürfnisse und können somit mehr Neugeschäft gewinnen“, sagte Göbel.

 

Zinswende und Ertragsentwicklung

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank brachte mit der Zinswende ein im Jahresverlauf ansteigendes Zinsniveau. Damit verstärkte sich auch der Wettbewerb um Kundeneinlagen. Im Zinsüberschuss der Stadtsparkasse Düsseldorf machten sich die Zinsschritte mit einem Plus von fast 10 Prozent (2021: 162 Mio. Euro/2022: 178,1 Mio. Euro) positiv bemerkbar. Der Provisionsüberschuss legte mit einem Plus von rund 3,3 Prozent (2021: 98,3 Mio. Euro/2022: 101,5 Mio. Euro) weniger stark zu. Dieser Umstand war laut Aussage der Stadtsparkassen-Vorstände primär auf die angespanntere Lage auf den Wertpapiermärkten zurückzuführen.

 

Zukunftssicherung und Kostenmanagement

Bei den Ausgaben setzt die Stadtsparkasse auf ein striktes Kostenmanagement, ohne die Zukunftssicherung durch Investitionen aus den Augen zu verlieren. Aufgrund vorgesehener Investitionen, mit denen perspektivisch mehr Ertragspotenziale generiert werden sollen, stieg der Sachaufwand um 4,3 Prozent (2021: 74,7 Mio. Euro/2022: 77,9 Mio. Euro) an. Der Personalaufwand hingegen sank leicht um -0,5 Prozent (2021:118,9 Mio. Euro/2022: 118,3 Mio. Euro).

 „Wie auch im vergangenen Jahr werden wir einen signifikanten Beitrag zum Stadthaushalt leisten.“ 

Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf

Vorläufiges Betriebsergebnis

Nach noch vorläufigen Zahlen stieg das Betriebsergebnis vor Bewertung um 26,4 Prozent auf 82,5 Mio. Euro an, 2021 waren es 65,3 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis nach Bewertung ging um 29,7 Prozent auf 62,3 Mio. Euro zurück, im Vergleich zu 88,6 Mio. Euro in 2021. „Konnten im Vorjahr noch netto Risikovorsorgen aufgelöst werden, so war auch bei uns in 2022 angesichts der Marktturbulenzen ein Wertberichtigungsbedarf – vor allem auf Wertpapiere – notwendig. Der Wertberichtigungsbedarf für Wertpapiere lag bei ca. 15 Mio. Euro. So bedauerlich das ist, so ist dieser Wert doch – auch im Vergleich – gering, was einem konsequenten Risikomanagement im Verlauf des Geschäftsjahres zu verdanken ist“, erklärt Karin-Brigitte Göbel.

 

Bürgerdividende Mehrwert für die Region

Der Begriff „Bürgerdividende“ ist im Duden zwar nicht zu finden, drückt aber nach Einschätzung der Sparkassen treffend aus, was die Institute den Einwohnerinnen und Einwohnern Düsseldorfs über das Banking hinaus an Mehrwert bieten.

Die Stadtsparkasse hat in Spenden, Sponsoring, PS-Zweckerträgen sowie Stiftungsausschüttungen im vergangenen Jahr rund 2,2 Mio. Euro für 705 Projekte zur Verfügung gestellt. Hinzu kam die Ausschüttung aus 2021 von über 15,1 Mio. Euro sowie die Gewerbesteuer mit über 9,5 Mio. Euro.

 

Fokus auf den Nachwuchs

Bei der Stadtsparkasse Düsseldorf haben 27 Azubis ihre Ausbildung im September 2022 begonnen, womit 68 Auszubildende und sieben Studentinnen und Studenten im dualen Studium als Nachwuchskräfte aktiv mitwirkten: „Während der Ausbildung werden unsere jungen Nachwuchskräfte in den Filialen, aber ebenso in strategische Projekte wie zum Beispiel Smoney eingebunden. Berufliche Chancen, finanzielle Sicherheit, aber auch immer mehr sinnstiftende Tätigkeiten – das sind Dinge, die immer mehr junge

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchen“, betont Karin-Brigitte Göbel.

Zum Vergleich die Bilanz der Stadtsparkasse Düsseldorf der vergangenen Jahre:

https://zoom-duesseldorf.net/weils-um-mehr-als-geld-geht/

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