Die wichtigsten Fakten:
Aktien bleiben aus Renditegesichtspunkten ein wichtiger
Depotbestandteil.

Eine breite Diversifizierung des
Portfolios ist ratsam.

Gold und Anleihen können als
mögliche Absicherung dienen. 

Sollte man derzeit überhaupt noch an den Kapitalmärkten investiert sein?

Grundsätzlich ja. Denn ein Investment an den Kapitalmärkten verspricht langfristig betrachtet die interessantesten Renditen. Wenn Sie temporäre Kursschwankungen aushalten können, sollten Sie daher nicht überstürzt aus Aktien oder Anleihen aussteigen. Zumal sich an der Aktienmarktprognose der Deutschen Bank für 2020 – „Rumble in the Jungle“ – nichts geändert hat. Die jüngsten Entwicklungen zeigen vielmehr die erwartete Rückkehr der deutlichen Schwankungen. Zwar können sich für entsprechend risikobereite und langfristig orientierte Anleger jetzt Einstiegsgelegenheiten bieten, kurzfristig steht aus Sicht der Deutschen Bank jedoch das Risikomanagement an erster Stelle. Dazu gehört, das Portfolio entsprechend breit aufzustellen. Gold und bonitätsstarke Anleihen stellen dabei weiterhin wichtige Absicherungsinstrumente dar. Langfristig betrachtet dürften Aktien unter Renditegesichtspunkten ein interessanter Depotbestandteil bleiben. 

Wie tief können die Aktienmärkte noch fallen?

Die Frage kann selbstverständlich niemand seriös beantworten. Eine Orientierung kann jedoch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liefern. Dieses setzt die Marktkapitalisierung ins Verhältnis zum Buchwert eines Unternehmens, der den Wert aller Vermögensgegenstände – wie Maschinen, Immobilien und Fahrzeuge – abzüglich Schulden umfasst. In der Weltwirtschaftskrise 2009 fiel das KBV bis auf 0,93 – die Aktien der Unternehmen waren damit weniger Wert als deren tatsächliche Vermögen. Beim heutigen Buchwert entspräche dies im deutschen Aktienleitindex DAX einem Stand von circa 7.500 Punkten. Anleger mit entsprechender Risikobereitschaft könnten Bewertungen auf diesem Niveau zum Kaufanlass nehmen – auch wenn die Kurse unter Umständen temporär noch etwas tiefer fallen könnten.

Aktienmärkte im Zeichen der Coronaviruskrise: Was Anleger jetzt beachten sollten.

Ab wann ist mit einer allmählichen Normalisierung der Lage zu rechnen?

Die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Pandemie in den USA und in Europa erst im zweiten Quartal 2020 ihren Höhepunkt überschritten haben wird. Dementsprechend hat die Deutsche Bank ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr reduziert – wenngleich konkrete Wachstumsprognosen aufgrund der hohen Marktunsicherheiten derzeit nicht möglich sind. Eine solche konjunkturelle Entwicklung würde sich natürlich negativ auf die Gewinne der Unternehmen auswirken, weshalb die Deutsche Bank auch ihre Kursprognosen für die Aktienmärkte gesenkt hat.

Wo stehen die Aktienkurse in
12 Monaten?

Nach einem deutlichen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr 2020 sollten sich die Erträge der Unternehmen im zweiten Halbjahr zwar wieder erholen – das dürfte jedoch nicht ausreichen, um die erlittenen Kursverluste auf absehbare Zeit vollständig zu kompensieren. Daher hat die Deutsche Bank das Kursziel für den US-Leitindex S&P 500 auf 12-Monats-Sicht von 3.500 Punkten auf 3.200 Punkte reduziert. Für den Euro Stoxx 50 liegt die Prognose nun bei 3.500 Punkten (vormals 3.880 Punkte) und für den DAX bei 13.000 Punkten (14.300 Punkte). Insgesamt bleibt die Deutsche Bank Aktien gegenüber für das laufende Jahr positiv gestimmt – vorausgesetzt, die Ausbreitung des Virus überschreitet ihren Höhepunkt im ersten Halbjahr. Insgesamt dürften die Schwankungen an den Aktienmärkten in beide Richtungen anhalten.

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