„Das Frühwerk“ am Sonntag, 19.11.2023 um 17.00 Uhr im Stiftungshaus
Sie zählt zu den bedeutendsten Malerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Sigrid Kopfermann, Enkelin des Flugpioniers Otto Lilienthal. Die Künstlerin, die in erster Ehe mit dem Maler Egon Neubauer verheiratet war, zog mit 42 Jahren nach Düsseldorf, wo sie den Kommunalpolitiker, Juristen und Kunstsammler Otto Fuhrmann heiratete. Auch wenn es Sigrid Kopfermann immer wieder in die Ferne zog und sie insbesondere zu längeren Malaufenthalten nach Südfrankreich, in die USA oder nach Peru aufbrach, blieb Kopfermann Düsseldorf und den Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstlern verbunden. 2003 gründete sie die Kopfermann-Fuhrmann Stiftung in ihrem Wohnhaus in Düsseldorf-Oberkassel auf der San-Remo-Straße 6. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Mann Otto Fuhrmann bereits neun Jahre tot. Kopfermann verstarb im Juni 2011, fünf Tage vor ihrem 88. Geburtstag.
Anlässlich ihres 100. Geburtstags waren ihre Werke bereits in der Düsseldorfer Galerie Franz Swetec sowie im Stadtmuseum Düsseldorf zu sehen. Seit März läuft die Ausstellung „Das Frühwerk“ im Stiftungshaus in Düsseldorf-Oberkassel. Die Finissage am 19. November bietet Kunstinteressierten die letzte Möglichkeit, die Werke der Ausnahmekünstlerin zu sehen, die zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit oszillieren. Ihre Stiftung feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum.
„Mit der Aufmerksamkeit, die Sigrid Kopfermann gezollt wird, erlebt die Gründergeneration der weiblichen Künstler gerade eine Renaissance“, beobachtet Jan Kolata, Düsseldorfer Maler und diesjähriger „DIE GROSSE“-Kunstpreisträger, der ebenfalls Mitglied der Kopfermann-Fuhrmann Stiftung ist.
Ein weiterer Höhepunkt der Finissage im prächtigen Stiftungshaus ist die Bekanntgabe des Preisträgers/der Preisträgerin des mit 10.000 Euro dotierten „Sigrid-Kopfermann-Preises für Malerei“. So trägt das Vermächtnis der Malerin auch noch im 21. Jahrhundert Früchte für die Künstlerinnen und Künstler nachfolgender Generationen.
Sigrid Kopfermann war eine äußerst unangepasste Persönlichkeit, die nicht die Kategorien des Abstrakten bediente. Bei ihr verschränken sich Bohème und Bürgerlichkeit. Sie wird gerne in einem Atemzug mit Karl Otto Götz, Emil Schumacher und Fred Thieler genannt.“
Prof. Dr. Peter Ulrich Hein
Der Kunstwissenschaftler wird bei der Finissage seine Monographie über die Düsseldorfer Malerin vorstellen und anschließend ein Gespräch mit den Weggefährtinnen der Malerin führen. Das Buch kann an diesem Tag zum Subskriptionspreis von 20 Euro statt 28 Euro erworben werden.
Sigrid Kopfermann, Im „Atelier“, vierziger Jahre
(c) Kopfermann-Fuhrmann Stiftung
Beitragsbild: Sigrid Kopfermann vor ihren Bildern im Musée d’Art moderne, Paris 1959
(c) Kopfermann-Fuhrmann Stiftung