„Grüezi“ sagt Herr Abgottspon
Seit 2000 lebt der Walliser Koch René Abgottspon in Düsseldorf. Warum er den Südschweizer Kanton und das Matterhorn gegen die Landeshauptstadt NRW und den Fernsehturm tauschte? Der Liebe wegen. Seine heutige Frau kam zum Wandern in die Schweiz und wurde von ihm als Vize-Hoteldirektor begrüßt. Da man überall kochen kann, eröffnete Abgottspon vor 19 Jahren eine Schweizer Kochschule und Feinkost-Catering, vor vier Jahren kam das Restaurant hinzu. Und ist damit der einzige weit und breit.
Als Kind half er der Großmutter in der Küche: „Den Geruch der Äpfel im Backofen, den vergisst man nicht.“ Bis heute reicht er zu seinen Schweizer Käsespätzle einen Backapfel. René ging in die Lehre, lernte die französische Küche. „Dann kann man international kochen.“ Gefragt ist hier jedoch seine Schweizer Kochkunst, wenn Firmen oder Privatleute zu ihm in die Kochschule kommen oder wenn er Schweizer Messestände beliefert oder die Ski-Weltmeisterschaft becatert.
Kanton-Spezialitäten
In jedem Monat werden drei Kantone mit einem Menü im Restaurant kulinarisch gefeiert, im Januar mit einer Berner Zwiebelsuppe, einem Luzerner Egli-Filet mit schwarzem Trüffel und einer Aargauer Rüblitorte. Dazu gibt es die größte Schweizer Wein- und Sektkarte in Düsseldorf. „Die Gäste kommen zu mir, um in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Ich erfülle auch Wünsche und koche vor den Augen meiner Gäste.“
Stolz ist der Koch auf sein Safranschaumsüppchen aus dem Walliser Ort Mund, dem einzigen Ort in Europa, in dem Safran angebaut wird. Sein Rekord: 30.000 Mal hat er seine Engadiner Nusstorte bereits verkauft. Gutes Essen ist seine Mission. Jeden Montag gibt er angehenden Ergotherapeuten Kochunterricht, damit auch Menschen nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt wieder etwas Leckeres für sich kochen können.
Fotos: Privat
Käsetörtchen mit gebackenem Rucola an Brombeer Balsamico Dressing