Der Radsportladen Magno ist seit drei Jahrzehnten eine der Top-Adressen zum Thema Radsport in Düsseldorf. Im Herzen der Stadt, im Fahrradviertel Bilk, bietet Magno eine breitgefächerte Auswahl an Rennrädern,  TT/Triathlon-Rädern, Cyclocross-, Reise-Rädern und Fitness-Bikes sowie Pedelecs und Gravelbikes gepaart mit exzellenter Beratung und kompetentem Service. Im ZOO:M-Interview verrät Inhaber Jörg Borgmann, wie er zum Fahrrad kam und warum sein  Herz vor allem für Bianchi schlägt.

© Alexander Vejnovic, das-fotostudio-duesseldorf.de

Wie lange gibt es deinen Laden schon? Im nächsten Jahr 30 Jahre. Davon waren wir sechs Jahre am Fürstenwall, zehn Jahre an der Bilker Allee und zehn Jahre an der Friedrichstraße. Seit drei Jahren sind wir wieder an der Bilker Allee im alten Laden.

Wie bist du zum Fahrrad gekommen? Nach meinem Philosphiestudium in Göttingen habe ich festgestellt, dass ich mehr Spaß daran habe, mich mit realen Dingen zu beschäftigen. 

Durch meinen Studentenjob im Radsportladen lag die Entscheidung fürs Rad dann nahe. Ich ging im Jahr 1985 in die Fahrradstadt Münster, wo ich mit einem Freund einen Radsportladen aufmachte. Nach drei Jahren bin ich ausgestiegen, weil mir Münster zu provinziell ist. Zu katholisch und zu eng. Göttingen war offener, radikaler. In Münster habe ich auch meine Frau kennengelernt, die aus Düsseldorf kam. So bin ich dann in Düsseldorf gelandet.

Welches ist dein Lieblingsrad? Seit 1984 bin ich begeisterter Bianchi-Fan. Meine Faszination begann auf der Messe in Mailand im selben Jahr. Die Räder waren genial präsentiert und überzeugten durch Optik und Funktion. Seitdem hat sich an meiner Begeisterung für die Marke nichts geändert. Heute fahre ich die Pantani-Sonderedition von Bianchi.

Kommst du mit dem Rad zur Arbeit? Ja, jeden Tag und zwar aus Mettmann, das sind 20 km für einen Weg. Es sei denn das Wetter ist ganz eklig. Ich fahre mit dem Gravelbike, weil es auf Radwegen und schlechten Straßen sehr gut funktioniert.

Fährst du auch sportlich ambitioniert Rad? Richtig sportlich gefahren bin ich nur kurze Zeit, in einem Team aus Freunden. Weil unser Trikot nicht sehr beliebt war, haben wir es dann aufgegeben. Seitdem bin ich eher der Typ „belgischer Radfahrer“. Ich fahre gern und viel, aber eine Leistungskurbel kommt mir nicht ans Rad. Seit 35 Jahren bin ich sportlich mit dem Rad unterwegs und habe geschätzt ca. 180.000 km absolviert, aber niemals einen Tacho oder irgendwelchen Schnickschnack am Rad gehabt. 

Welche Arten von Kunden kommen zu euch?Die sportlich ambitionierten Rennradkunden, die Qualität zu schätzen wissen und auch Geld für ein gutes Rad ausgeben wollen. Studenten ab 20, die ein Rennrad suchen, aber auch ältere Kunden um die 60, die meist ein E-Bike möchten. Die E-Bikes bringen mittlerweile 40 Prozent vom Umsatz. Immer beliebter werden seit ca. zwei Jahren die Gravelbikes.

Bietet ihr auch Reparaturservice? Ja, klar. Wir sind ein Dreier-Team und alle sind in der Werkstatt aktiv.

Welches war dein schönstes, welches dein schlimmstes
Fahrraderlebnis? 
Das schönste war auf Teneriffa die Auffahrt von Puerto de la Cruz  nach Cañadas. 2.400 Höhenmeter auf 43 km. Eine geniale Auffahrt, weil sich alle 2 km die Landschaft komplett ändert. Man fährt durch zwei Klimazonen, muss durch die Wolken, um dann oben in der Sonne anzukommen. EINFACH SCHÖN.

Das Schlimmste? Jeden Tag durch Düsseldorf.

Wie findest du die Umweltspuren in Düsseldorf? Die Umweltspur finde ich immer zufällig. Mit der Umweltspur wird meiner Meinung nach das Pferd von hinten aufgezäumt. Die Umweltspur verursacht Stau und Nerverei, aber man kann ihr mangels Alternativen nicht ausweichen. Es ist ein wenig durchdachtes Konzept.

Bist du für eine autofreie Innenstadt? Ja, absolut. Es erhöht die Lebensqualität. Weniger Lärm, weniger
Gestank. 

Was gefällt dir an Düsseldorf, was nicht? Mir gefällt die bunte Mischung der Menschen, die rheinische Lebensart. Die Arroganz, die den Düsseldorfern nachgesagt wird, erlebe ich nicht so. Was mir nicht gefällt, ist diese verquere Verkehrspolitik.

Alexandra von Hirschfeld

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