Der Ratinger Gebäude-Dienstleister KKS-GmbH baut Sponsoring-Engagement weiter aus

Die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft gehört abseits des alles dominierenden Fußballs zu den bekanntesten Sportvereinen der Republik. Wer keine Emotionen mit der 1935 gegründeten Düsseldorfer Institution DEG verbindet, mag einfach kein Eishockey. Diese Begeisterung teilt auch Adam Stritzek, Gründer und geschäftsführender Inhaber der KKS GmbH. Deshalb war es für ihn schon fast eine Herzensangelegenheit, das Engagement seines Unternehmens bei der DEG für die Spielzeit 2023/24 auszubauen. Die Dienstleistungsprofis sind nun Premium Partner der Rot-Gelben Eishockeycracks. Ein Grund, weshalb die Buchstabenfolge „KKS“ inzwischen auch in den USA und Kanada gegoogelt wird: Die Eishockeyfans in Nordamerika wollen einfach wissen, wer sich hinter dem blauen Logo verbirgt, das die Torhüterschienen des DEG-Goalies Henrik Haukeland ziert. Wir trafen Adam Stritzek und den Norweger Henrik Haukeland im PSD-Dome. Sie haben völlig unterschiedliche Jobs, sind aber in ihrem jeweiligen Bereich „spitze“. Wir sprachen mit den beiden Profis über ihre Wurzeln, ihre Vorbilder und darüber, was für sie Erfolg bedeutet. 

 Adam Stritzek, Inhaber der KKS-GmbH (Fotos: Klaus Richter)

Sport hat eine unglaubliche Integrationskraft, weil Menschen aus allen Schichten zusammenkommen.

Adam Stritzek

Inhaber der KKS-GmbH

 Adam Stritzek, Inhaber der KKS-GmbH (Fotos: Klaus Richter)

// Herr Stritzek, warum Ihr Engagement für die DEG?

Adam Stritzek: Die DEG passt einfach zur KKS, weil wir die gleichen Werte teilen: Respektvoller Umgang miteinander, Toleranz und kein Platz für Rassismus, Teamgeist, Leidenschaft und das Engagement für soziale Projekte beispielsweise mit Kindern oder das Engagement für den Umweltschutz. Last, but not least: DEG und KKS geben zumindest immer alles.

// Mit welchen Ideen haben Sie die DEG für eine Team-Partnerschaft gewonnen?

Adam Stritzek: Begonnen hat alles im Februar 2023 mit dem „Japan-Tag“ im Dome. „Japan & DEG powered by KKS“ war ein Riesenevent, zu dem wir 4.000 Mitglieder der japanischen Gemeinde eingeladen haben. Es war ein großartiges Spiel gegen den späteren Vizemeister EHC München mit einem Feuerwerk „on ice“ und japanischen Trommlern in den Drittelpausen. Gäste aus Wirtschaft, Politik und Sport hatten in unserer Loge die Gelegenheit, sich in der lockeren und zugleich stimmungsvollen Atmosphäre eines Eishockeymatches untereinander auszutauschen. Im September waren dann 500 Kinder der japanischen Schule – auf meine Einladung hin – Gast bei einem DEG-Heimspiel. Zu diesem Anlass habe ich eine limitierte Puck-Edition von 1.000 Stück auflegen lassen, die jeweils zu fünf Euro verkauft werden. 300 Pucks haben bereits einen Abnehmer gefunden und können immer noch bei der DEG für den guten Zweck erworben werden. Der Erlös fließt in die Digitalisierung der japanischen Schule. Und eines steht bereits fest: Das nächste „Japan & DEG powered by KKS“ Event wird Mitte Januar 2024 stattfinden. Insgesamt möchte ich mit der sportlichen Unterstützung der DEG einen gemeinsamen Erfolgsweg beschreiten, die Begeisterung für den Eishockeysport der Japaner in Düsseldorf wecken und den in der Region ansässigen japanischen Familien ein besonderes sportliches Highlight bieten.

// Okay, aber was ist mit der Fortuna?

Adam Stritzek: Die Fortuna ist ein toller Verein mit grandiosen Werten, die ich so unterzeichnen kann. Wir ermöglichen auch unseren Mitarbeitenden den Besuch in der Arena, indem wir Jahr für Jahr zehn Dauer- karten für den Besuch der Haupttribüne kaufen. Aber beim Sponsoring muss man sich als mittelgroßes Familienunternehmen beschränken. Die DEG, die Verantwortlichen und die Fans haben uns mit offenen Armen empfangen. Wir und auch unsere Kunden sind begeistert von der Atmosphäre im PSD BANK DOME und wollen mehr davon. Der Club und sein Umfeld sind immer offen für unsere Ideen und eröffnen uns zudem eine bedeutende kommunikative Plattform, die uns einen großen Mehrwert bietet.

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ADAM STRITZEK UND DIE KKS GMBH

// Mit drei Monaten kam Adam Stritzek von Katowice (Polen) mit seinen Eltern nach Ratingen. Nach der Höheren Handelsschule absolvierte er eine Lehre als Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Er hat das Geschäft rund um den Gebäudeservice von der Pike auf gelernt, hat seiner Mutter, die als professionelle Reinigungskraft ihr Geld verdiente, über die Schulter geschaut. Während seiner Ausbildung hat er fast täglich nachts als Reinigungskraft gearbeitet. „So habe ich gelernt, wie wichtig für den Erfolg eines Reinigungsunternehmens neben dem Know-how Mitarbeitermotivation und gute Arbeitsbedingungen sind.“ Und er hat erkannt, dass ökologisches Reinigen nicht nur für das eigene Gewissen und die Umwelt gut ist, sondern eine echte Marktchance bietet.
// 2012 gründete Stritzek mit 23 Jahren die KKS GmbH in Düsseldorf, zog 2018 nach Ratingen-Ost. Mittlerweile arbeiten fast 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus acht Gewerken für die Kunden der KKS GmbH in Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. M. und München. Allein 700 Kunden hat das Unternehmen in Düsseldorf, an die 120 in Ratingen.
// Die KKS übernimmt Gebäudedienstleistungen von der klassischen Gebäudereinigung bis hin zum kompletten Facility Management – Grünflächenpflege, Hausmeisterdiensten, Renovierungen und professionelle Handwerkerarbeiten. „Wir sind erfolgreich, weil guter Service unsere Leidenschaft ist“, weiß Stritzek.
// In Düsseldorf reinigt KKS ehrenamtlich die Martinssäule in der Altstadt und das Ratinger Tor. Für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist er mehr als ein Chef: „Letztens rief mich um halb vier morgens der kleine Sohn eines Mitarbeiters an, weil sein Vater bewusstlos auf dem Boden lag. Er rief mich an, nicht den Krankenwagen. Ich habe dann den Notarzt alarmiert und bin dann auch persönlich zum Ort des Geschehens gefahren.“

 

// Warum setzen Sie sich für die japanische Gemeinde in Düsseldorf ein?

Adam Stritzek: Aus der eigenen Erfahrung meiner Migrationsgeschichte weiß ich, wie schwer es ist, sich anfangs in einer ande- ren Kultur heimisch zu fühlen. Doch diese Fremdheit verliert sich, wenn man einander begegnet, miteinander kommuniziert. Und da bietet gerade der Sport als gemeinsame Sprache der Menschen aller Kulturen eine ganz wichtige Rolle in der Pflege der sozialen Beziehungen. Das Ergebnis sollte Toleranz und Akzeptanz der unterschiedlichen Kulturen sein. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den japanischen Unternehmen, die bekanntermaßen einen ganz wichtigen Faktor des Wirtschaftslebens unserer Region bilden. Folgerichtig ist die Vertiefung auch der sozialen und kulturellen Beziehungen zwischen den Menschen beider Länder mein Herzenswunsch.

// Wie halten Sie es persönlich mit dem sportlichen Engagement?

Adam Stritzek: Sport ist für mich der perfekte Ausgleich für den Alltagsstress im Beruf. Aller Ärger ist vergessen, wenn ich abends noch zehn Kilometer auf dem Laufband trainiert habe. Für mich ist Laufen befreiend, eine Sauerstoffkur für mein Gehirn, mein Kontrastprogramm zum Schreibtisch.

// Warum Sportsponsoring?

Adam Stritzek: Sport hat eine unglaubliche Integrationskraft, weil Menschen aus allen Schichten zusammenkommen. Auch werden von Anfang an Einstellungen wie Fairplay und Teamgeist gefördert und allgemeine demokratische Werte wie Respekt, Verantwortung und Toleranz vermittelt. Zu unserem sozialen Engagement im Rahmen des Sportes zählt auch, dass wir alle ukrainischen Kinder, die nach Düsseldorf geflüchtet sind, zu einem DEG-Heimspiel eingeladen haben. Für uns ist das ein Stück „Willkommenskultur“.

Adam Stritzek und DEG-Torwart Henrik Haukeland (Fotos: Klaus Richter)

 // Als erfolgreicher Unternehmer möchten Sie mit dem Sponsoring auch etwas für Ihre Firma erreichen. Rechnet sich das für Sie?

Adam Stritzek: Sponsoring lebt davon, dass eine Win-Win-Situation für beide Seiten entsteht. Das Feedback, das ich für das DEG-Engagement bekomme, ist unglaublich. Es ist sogar messbar, das kann ich an den Besucherzahlen auf meiner Website sehen. Für mich hat Sportsponsoring im Vergleich zu klassischer Werbung den Vorteil, dass es bei unserer Zielgruppe mehr akzeptiert wird und vom Kosten-Nutzen-Verhältnis besser abschneidet. Zudem habe ich damit die Möglichkeit den KKS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer Einladung zu einem Heimspiel der DEG ein sportliches und spannendes Erlebnis zu bieten. Genau das entspricht unserer Firmenphilosophie, dass bei KKS stets der Mensch im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns stehen muss.

// Warum haben Sie sich für das Team-Sponsoring den Torwart ausgesucht?

Adam Stritzek: Henrik Haukeland und ich haben uns bei der DEG kennengelernt. Er ist äußerst sympathisch, bodenständig und offen. Und wir haben beide ähnliche Wurzeln: Sowohl Henrik als auch ich stammen aus einem kleinen Dorf außerhalb des deutschen Kulturkreises. Uns beide hat es dann in die Großstadt verschlagen. Da mussten wir erstmal mit klarkommen. Und noch etwas haben wir gemeinsam: Beim Eishockey ist ein sicherer Torwart Rückhalt der Mannschaft, er gibt auch in schwierigen Situationen die nötige Kraft den Spielerfolg zu sichern. Ähnlich sehe ich meine Rolle als geschäftsführender Inhaber bei KKS.

Henrik Haukeland, 29 Jahre, 88 Kilogramm, DEG-Torwart  

Teamspirit ist das wichtigste beim Eishockey.

Henrik Haukeland

Torwart bei der DEG

// In welchem Alter haben Sie mit Eishockey angefangen? 


Henrik Haukeland:
Mein Vater ging mit mir jeden Samstag zu einer Hockeyschule, da war ich sechs Jahre alt. Neben Fußball und Ski- fahren ist Eishockey eine der beliebtesten Sportarten in Norwegen. Es ist bei uns auf jeden Fall die größte Indoor-Sportart.

// Wie ging es dann weiter in Ihrer Karriere?

Henrik Haukeland: Ich habe in der Nach- wuchsmannschaft Stjernen Hockey meiner Heimatstadt Fredrikstad gespielt, bis ich 15 Jahre alt war. Dann bin ich für drei Jahre nach Schweden gegangen. Profispieler wurde ich mit 18 Jahren, in der Saison 2012/13. Für zwei Spielzeiten war ich in Finnland, dann ging es zurück nach Norwegen. Im Januar 2022 bin ich zum EHC Red Bull München gewechselt und dann zur DEG gekommen.

// Welche Momente sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Henrik Haukeland:  Als meine Mannschaft die beiden Meisterschaften in Schweden gewon- nen hat, das war 2016 und 2018.

// Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Bedingungen, um eine erfolgreiche Sportlaufbahn zu starten?

Henrik Haukeland: Man muss lieben, was man tut und Spaß haben, hart daran zu arbeiten. Ich fühle mich sehr privilegiert, meinen Sport als Beruf ausüben zu können. Manche Leute haben vielleicht ein bisschen mehr Talent für bestimmte Dinge. Aber ich denke, es kommt darauf an, wie viel Arbeit wir investieren.

// Gibt es eine Altersgrenze im Eishockey?

Henrik Haukeland: Da gibt es keine Regel. Alexander Barta hat im letzten Jahr mit 40 Jahren aufgehört. Es gibt auch Spieler, die schon mit 25 Jahren abtreten. Es kommt natürlich auf die Verletzungen an. Wenn du gesund bleibst, kannst du so lange spielen, wie du willst. Das ist auch mein Ziel. // Haben Sie Vorbilder? Henrik Haukeland: Meine größten Vorbilder sind meine Eltern.

// Ihr Vertrag mit der DEG wurde gerade um sechs Jahre verlängert. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Henrik Haukeland: Wir wollen jedes Jahr die Meisterschaft gewinnen. Denn: Wenn du nicht gewinnst, verlierst du.

// Was sind Ihre größten Stärken als Torwart? Wie würden Sie Ihren Spielstil beschreiben?

Henrik Haukeland: Ich bin ziemlich ruhig. Ich versuche, meinen Mitspielern zu vermitteln, dass sie mir vertrauen können. Ich lasse den Puck irgendwie zu mir kommen, anstatt ihn zu jagen.

// Wie wichtig ist die Kommunikation mit ren Verteidigern und dem Rest des Teams auf dem Eis? Henrik Haukeland: Kommunikation ist sehr wichtig. Wir versuchen immer zu sprechen. Wir haben einige Richtlinien, wie wir unser System in der Defensivzone spielen wollen. Wir reden viel auf dem Eis, haben Meetings und sehen uns Videos an, um zu sehen, was wir gut gemacht haben und was wir besser machen können.

// Wie gefällt Ihnen die Stadt Düsseldorf, die Menschen der Stadt, was sind Ihre Lieblingsorte? In welchem Stadtteil wohnen Sie?

Henrik Haukeland: Ich komme aus einer sehr kleinen Stadt. Düsseldorf ist schon groß, aber ich mag die Stadt sehr. Ich wohne in Pempel-fort. Ich liebe Oberkassel, weil es dort viele gute Cafés und Restaurants gibt. Kaiserswerth gefällt mir auch sehr gut.

// Was vermissen Sie an Ihrer norwegischen Heimat?

Henrik Haukeland: Zuhause habe ich sehr nah am Wasser gelebt, konnte mit dem Boot rausfahren und fischen. Ich vermisse die schöne Natur in Norwegen. In Deutschland gibt es so viel Beton.

// Verraten Sie uns etwas über Ihr Privatleben? 

Henrik Haukeland: Ich habe eine Freundin, die ich hier in Düsseldorf kennengelernt habe. Viel Zeit für Privates bleibt allerdings nicht. Wir spielen von dienstags bis sonntags.

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