Der Düsseldorfer Fotograf und Grafiker Ulrich Otte hat mit Unterstützung der Traditionsbuchhandlung Bernd Gossens aus Oberkassel den ersten linksrheinischen Fotobildband mit eindrucksvollen Impressionen aus Oberkassel, Niederkassel, Lörick und Heerdt veröffentlicht.

Seit über 40 Jahren ist er hier zuhause und hat die Halbinsel lieben gelernt. Ihre Straßen, ihre Plätze, den Rhein mit seinen grenzenlosen Wiesen, die große bunte Kirmes, die bunt flatternden Drachen über den Rheinwiesen, die am Wasser weidenden Schafherden, die Landschaft mit ihren weitläufigen Blickachsen, die Nähe zur pulsierenden Stadt – nur eine Brückenüberquerung entfernt – die linksrheinische ländliche Idylle. All dies hat Ulrich Otte als stiller Beobachter eingefangen. Sein Buch ist eine liebevolle Bestandsaufnahme in teils verträumten, teils alltäglichen und augenzwinkernden Bildern, die einen besonderen Blick auf die linksrheinische Seite unserer Stadt eröffnen, ohne jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu haben.

Was sind Ihre Lieblingsmotive? Eigentlich habe ich keine besonderen Favoriten. Alles hat seinen Reiz. Ich fotografiere einfach gerne die Dinge, die ich sehe. Immer wieder anders übers Jahr verteilt. Dabei fasziniert mich vor allem der Wechsel der Jahreszeiten. Im Frühjahr grünt und sprießt es und die Welt ist wunderschön. Im Winter wird es dann grau und hässlich. Wenn ich durch die Straßen gehe, finde ich immer wieder etwas, das lohnenswert zu fotografieren ist. Zum Beispiel die Entwicklung des Belsenparks, das Luegalleefest, die Platanen an der Luegallee, den Löricker Sporthafen und den Paradiesstrand, das Eko-Haus oder den Feldmühlenpark und noch so vieles mehr.

Wie kamen Sie auf die Idee ein Buch zu veröffentlichen? Angefangen hat alles mit der  Erkenntnis, dass bei Publikationen der Stadtteil Oberkassel stellvertretend für das linksrheinische Düsseldorf erwähnt wird. Das wollte ich ändern. Ich fotografiere gern, es ist mein Stadtteil, ich konnte völlig unbefangen herangehen. Ich habe versucht das ganze Spektrum abzubilden, was mir am Linksrheinischen wichtig ist. Hochwasser, Niedrigwasser, die Folgen des Sturms Ela, die Rheinwiesen. Nachdem ich 2015 in den Ruhestand gegangen bin, nahm der Gedanke, meine Bilder in einem Bildband zu veröffentlichen, langsam Gestalt an. Das Schwierigste daran war es, eine Auswahl zu treffen. Ich habe im Laufe der Jahre so viele Bilderreihen gemacht und ein Buch hat ja nur eine begrenzte Seitenzahl. Die Bilder zu sichten und auszuwählen, welches mit rein sollte und welches nicht, war sehr zeitaufwändig.

Gibt es etwas, das Sie nicht so gerne fotografieren? Ich kann überhaupt keine Menschen fotografieren. Die Menschen spiegeln ja auch den Fotografen wider. Das wird bei mir viel zu ernst. 

Wie wurden Sie zum Fotografen für die Stadt Düsseldorf? Ich war ja der einzige Grafiker bei der Stadt Düsseldorf. Das war ja noch die Zeit, als es noch keine Computer gab. Als Grafiker brauchte ich natürlich auch Fotos, um Broschüren und Flyer etc. für die Stadt zu gestalten. Zunächst haben das die Pressefotografen, z. B. von der Rheinischen Post, übernommen. Aber das war ziemlich teuer. Hinzu kam, dass ich ja bestimmte Vorstellungen für mein Layout hatte und dann die Bilder oft nicht dazu passten. Ich hatte einen eigenen Fotoapparat und habe dann einfach angefangen die Bilder selbst zu machen. Bei der Stadt haben die gesehen, der kann das ja. Dann haben sie mir eine gute Fotoausrüstung sowie eine Reprokamera gekauft, damit ich noch effektiver gestalten konnte. So fing das an und wurde langsam immer größer. Da ich auch noch nie so gerne am Schreibtisch gesessen habe, bin ich einfach mit dem Rad durch die ganze Stadt gefahren, um Fotos zu machen, so wie die Sonne wandert. Ich wusste immer, wann der beste Zeitpunkt ist, wann das Licht am besten ist, um etwas zu fotografieren. Zum Beispiel um 17.30 Uhr in Benrath, das Benrather Schloss, oder morgens um 5.00 Uhr in Oberkassel die Rheinwiesen.

Entstehen Ihre Fotos einfach so oder planen Sie diese? Ich habe kein Konzept, ich laufe mit offenen Augen durch die Welt. Ich komme und gehe und schaue, was passiert. Dann läuft das von alleine. Ich mache manchmal aber auch schlechte Fotos. Vor allem, wenn ich so spontan draufhalte und losknipse. Wenn ich mir vorher vornehme zu fotografieren, dann wird es gut. Da entstehen auch schon mal tausend Ansichten von einer Pfütze.

Alexandra von Hirschfeld

Das Buch „Mein Linksrheinisches Düsseldorf“ ist erhältlich bei der Buchhandlung Bernd Gossens in Düsseldorf Oberkassel an der Luegallee zum Preis von 38,80 EUR.

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