Annette Grabbe arbeitet als Finanzvorständin der Rheinbahn an der Mobilität von morgen

„Meine Mission ist es, Menschen zu verbinden, Teams zu befähigen, Wissen zu vermehren, Stärken zu stärken, zu fördern, aber auch zu fordern.“

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist für manche Menschen alternativlos, für manche keine Alternative zum Auto. Das 49-Euro-Deutschlandticket mit aktuell sieben Millionen Käufern ging als „Abowumms“ durch Deutschland. Wer arbeitet an den Strategien, wie die Mobilität von morgen aussieht und finanziert werden kann? Wir besuchten die Finanzvorständin in Lierenfeld auf dem Betriebshof der Rheinbahn AG, einem des größten Europas.

Die ersten 100 Tage als Vorständin der Rheinbahn AG, an denen man gemessen wird, sind noch nicht vorüber. Sie haben Ihre Stelle als kaufmännische Vorständin am 1. Mai angetreten, dem Tag, an dem das Deutschlandticket eingeführt wurde. War das ein guter Zeitpunkt? 

Ja, ich finde sogar, dass es ein großartiger Zeitpunkt war. Denn mit der Einführung des Deutschlandtickets haben wir über 25.000 neue Kundinnen und Kunden gewonnen. Tendenz weiter steigend. Das ist nicht nur für den öffentlichen Personennahverkehr eine erfreuliche Entwicklung, sondern auch für die dringend benötigte Verkehrswende und die gesamte Verkehrssituation in Düsseldorf. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinbahn bedeutete die Einführung des Tickets zunächst einmal sehr viel Arbeit. Alle haben die Ärmel hochgekrempelt, um die Abonnements umzustellen und neue auszustellen. Das lief fast immer problemlos. Auf diese Leistung bin ich sehr stolz. 

Der 3. April war mein erster Arbeitstag bei der Rheinbahn, nur noch nicht in der Funktion als kaufmännische Vorständin. Diese Vorlaufzeit war mir wichtig, um das Unternehmen und die Mitarbeitenden kennenzulernen. Mir gefällt vor allem, dass es bei der Rheinbahn sehr familiär zugeht. Ich lerne oft die Mutter, den Vater, die Frau oder die Schwiegermutter kennen, weil alle Rheinbahner sind. Das erklärt auch die lange Betriebszugehörigkeit der Belegschaft von 15,4 Jahren. Für mich als Führungskraft ist das eine Chance, ein Unternehmen generationenübergreifend in die Zukunft zu führen.

Wie ist das Verhältnis von Rheinbahn-Abonnenten zu Abonnenten des Deutschlandtickets?

Wir haben, Stand heute, rund 207.000 Abonnenten, davon haben sich 160.000 seit Mai für das Deutschland-Ticket entschieden. Das ist schon ein toller Erfolg, der uns sehr freut. Dennoch ist diese Entwicklung kein Selbstläufer. Das gesamte Rheinbahn-Team bemüht sich jeden Tag aufs Neue, Menschen für den Nahverkehr zu begeistern.

Aber nicht jeder nutzt den ÖPNV regelmäßig. Es gibt immer noch Kunden, die an den Waben verzweifeln. Ist das mit dem eezy-Tarif, bei dem die Fahrgäste mit dem Handy ein- und auschecken, Schnee von gestern?

Das Buchungsverhalten hat sich mit den mobilen Endgeräten stark verändert. Über 460.000 Bürgerinnen und Bürger haben die Rheinbahn-App auf ihrem Handy. Über diese App kann man unter anderem auch ganz leicht, sprich „eezy“, den Nahverkehr nutzen. Dabei wird die Fahrt nach Luftlinie berechnet. Zum Beginn der Fahrt checkt man sich über die App ein, am Zielort wieder aus. Den Rest übernimmt ein Computer im Hintergrund. Der Fahrgast muss sich hier also keine Gedanken mehr über Waben, Tarife oder ähnliches machen. Das System wird immer weiterentwickelt. 

Trotz der vielen Vorteile möchte aber nicht jeder seine Fahrten digital buchen und seine Tickets online verwalten. Es gibt weiterhin Kundinnen und Kunden, die eine Chipkarte vorziehen oder ein Viererticket zum Abstempeln haben möchten. Da richten wir uns nach den Wünschen und Bedürfnissen und den technischen Vorlieben unserer Kundinnen und Kunden.

 

Es gibt noch eine weitere App, die redy App. Was kann die?

Diese besondere Mobilitätsplattform hat die Rheinbahn entwickelt. Für mich ist redy das Maß der Dinge. Dabei geht es vor allem um das Thema „Multimodalität“, also die Kombination verschiedener Verkehrsmittel, wie Leihfahrräder, E-Bikes, E-Scooter, Elektro-Roller, Miet-Transporter und natürlich unsere Busse und Bahnen. Diese Anbieter können Sie über redy in einer App einfach buchen. Schon 60.000 Menschen haben diese App auf ihrem Handy installiert und nutzen dieses Angebot sehr rege.

 

Haben Sie schon einmal über Rheinbahn-Tickets für eine Business-Class oder ein Upgrading nachgedacht? Diese wären dann zwar teurer wie in der Bahn und im Flugzeug, aber die Fahrgäste hätten mehr Komfort und die Möglichkeit, die Fahrzeit als Arbeitszeit zu nutzen.

Die Aufenthaltszeit unserer Kundinnen und Kunden in unseren Fahrzeugen ist für ein solches Angebot einfach zu kurz. Für fünf oder acht Stationen sehen wir aktuell keinen Markt für ein Upgrading. Da ist der ÖPNV nicht mit dem Fernverkehr oder gar dem Luftverkehr zu vergleichen.

 

Sie sind Diplomkauffrau, haben Ihren Master of Science an der Manchester Metropolitan University gemacht. Dann haben Sie im Management von Energiekonzernen gearbeitet. Was hat Sie an der Technik-Branche gereizt?

Für Technik habe ich mich schon als Kind interessiert. Meine Mutter hat Maschinenbau studiert, mein Vater war Ingenieur. Mathe war mein Lieblingsfach in der Schule und mein Leistungskurs im Abi. Ich hatte überlegt, Mathematik zu studieren, auch Informatik hätte ich mir vorstellen können. Allerdings konnte ich mir damals nicht so richtig vorstellen, was man beruflich damit machen kann. Deswegen ist es dann das Wirtschaftsstudium geworden. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Seitdem ich arbeite, treibt mich das Thema Energie um. Ich habe bis Ende März für verschiedene Konzerne der Energiewirtschaft gearbeitet und möchte die Rheinbahn nicht nur kaufmännisch, sondern auch energietechnisch intensiv begleiten.

Ich hinterfrage Dinge, etwa, ob wir nicht einmal in der Lage sein werden, Strom oder Wasserstoff selbst zu produzieren. Die Rheinbahn zeichnet sich schon jetzt durch eine hohe eigene Wertschöpfung aus. Wir machen vieles inhouse. Wir haben eigene Werkstätten und Lackieranlagen. Neue Wege zu denken und diese auf die Schiene oder die Straße zu bringen, halte ich für sehr wichtig.

Die ersten 100 Tage als Vorständin der Rheinbahn AG, an denen man gemessen wird, sind noch nicht vorüber. Sie haben Ihre Stelle als kaufmännische Vorständin am 1. Mai angetreten, dem Tag, an dem das Deutschlandticket eingeführt wurde. War das ein guter Zeitpunkt? 

Ja, ich finde sogar, dass es ein großartiger Zeitpunkt war. Denn mit der Einführung des Deutschlandtickets haben wir über 25.000 neue Kundinnen und Kunden gewonnen. Tendenz weiter steigend. Das ist nicht nur für den öffentlichen Personennahverkehr eine erfreuliche Entwicklung, sondern auch für die dringend benötigte Verkehrswende und die gesamte Verkehrssituation in Düsseldorf. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinbahn bedeutete die Einführung des Tickets zunächst einmal sehr viel Arbeit. Alle haben die Ärmel hochgekrempelt, um die Abonnements umzustellen und neue auszustellen. Das lief fast immer problemlos. Auf diese Leistung bin ich sehr stolz. 

Der 3. April war mein erster Arbeitstag bei der Rheinbahn, nur noch nicht in der Funktion als kaufmännische Vorständin. Diese Vorlaufzeit war mir wichtig, um das Unternehmen und die Mitarbeitenden kennenzulernen. Mir gefällt vor allem, dass es bei der Rheinbahn sehr familiär zugeht. Ich lerne oft die Mutter, den Vater, die Frau oder die Schwiegermutter kennen, weil alle Rheinbahner sind. Das erklärt auch die lange Betriebszugehörigkeit der Belegschaft von 15,4 Jahren. Für mich als Führungskraft ist das eine Chance, ein Unternehmen generationenübergreifend in die Zukunft zu führen.

 

Wie ist das Verhältnis von Rheinbahn-Abonnenten zu Abonnenten des Deutschlandtickets? 

Wir haben, Stand heute, rund 207.000 Abonnenten, davon haben sich 160.000 seit Mai für das Deutschland-Ticket entschieden. Das ist schon ein toller Erfolg, der uns sehr freut. Dennoch ist diese Entwicklung kein Selbstläufer. Das gesamte Rheinbahn-Team bemüht sich jeden Tag aufs Neue, Menschen für den Nahverkehr zu begeistern. 

 

Aber nicht jeder nutzt den ÖPNV regelmäßig. Es gibt immer noch Kunden, die an den Waben verzweifeln. Ist das mit dem eezy-Tarif, bei dem die Fahrgäste mit dem Handy ein- und auschecken, Schnee von gestern? 

Das Buchungsverhalten hat sich mit den mobilen Endgeräten stark verändert. Über 460.000 Bürgerinnen und Bürger haben die Rheinbahn-App auf ihrem Handy. Über diese App kann man unter anderem auch ganz leicht, sprich „eezy“, den Nahverkehr nutzen. Dabei wird die Fahrt nach Luftlinie berechnet. Zum Beginn der Fahrt checkt man sich über die App ein, am Zielort wieder aus. Den Rest übernimmt ein Computer im Hintergrund. Der Fahrgast muss sich hier also keine Gedanken mehr über Waben, Tarife oder ähnliches machen. Das System wird immer weiterentwickelt.  

Trotz der vielen Vorteile möchte aber nicht jeder seine Fahrten digital buchen und seine Tickets online verwalten. Es gibt weiterhin Kundinnen und Kunden, die eine Chipkarte vorziehen oder ein Viererticket zum Abstempeln haben möchten. Da richten wir uns nach den Wünschen und Bedürfnissen und den technischen Vorlieben unserer Kundinnen und Kunden.

 

Es gibt noch eine weitere App, die redy App. Was kann die? 

Diese besondere Mobilitätsplattform hat die Rheinbahn entwickelt. Für mich ist redy das Maß der Dinge. Dabei geht es vor allem um das Thema „Multimodalität“, also die Kombination verschiedener Verkehrsmittel, wie Leihfahrräder, E-Bikes, E-Scooter, Elektro-Roller, Miet-Transporter und natürlich unsere Busse und Bahnen. Diese Anbieter können Sie über redy in einer App einfach buchen. Schon 60.000 Menschen haben diese App auf ihrem Handy installiert und nutzen dieses Angebot sehr rege. 

 

Haben Sie schon einmal über Rheinbahn-Tickets für eine Business-Class oder ein Upgrading nachgedacht? Diese wären dann zwar teurer wie in der Bahn und im Flugzeug, aber die Fahrgäste hätten mehr Komfort und die Möglichkeit, die Fahrzeit als Arbeitszeit zu nutzen.

Die Aufenthaltszeit unserer Kundinnen und Kunden in unseren Fahrzeugen ist für ein solches Angebot einfach zu kurz. Für fünf oder acht Stationen sehen wir aktuell keinen Markt für ein Upgrading. Da ist der ÖPNV nicht mit dem Fernverkehr oder gar dem Luftverkehr zu vergleichen. 

 

Sie sind Diplomkauffrau, haben Ihren Master of Science an der Manchester Metropolitan University gemacht. Dann haben Sie im Management von Energiekonzernen gearbeitet. Was hat Sie an der Technik-Branche gereizt? 

Für Technik habe ich mich schon als Kind interessiert. Meine Mutter hat Maschinenbau studiert, mein Vater war Ingenieur. Mathe war mein Lieblingsfach in der Schule und mein Leistungskurs im Abi. Ich hatte überlegt, Mathematik zu studieren, auch Informatik hätte ich mir vorstellen können. Allerdings konnte ich mir damals nicht so richtig vorstellen, was man beruflich damit machen kann. Deswegen ist es dann das Wirtschaftsstudium geworden. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Seitdem ich arbeite, treibt mich das Thema Energie um. Ich habe bis Ende März für verschiedene Konzerne der Energiewirtschaft gearbeitet und möchte die Rheinbahn nicht nur kaufmännisch, sondern auch energietechnisch intensiv begleiten. 

Ich hinterfrage Dinge, etwa, ob wir nicht einmal in der Lage sein werden, Strom oder Wasserstoff selbst zu produzieren. Die Rheinbahn zeichnet sich schon jetzt durch eine hohe eigene Wertschöpfung aus. Wir machen vieles inhouse. Wir haben eigene Werkstätten und Lackieranlagen. Neue Wege zu denken und diese auf die Schiene oder die Straße zu bringen, halte ich für sehr wichtig. 

 

„Ich bin eine Führungskraft, der es wichtig ist, Erfolge im Team zu feiern.“

Ihre Aufgaben sind Einkauf, Vertrieb und Finanzfragen. Was heißt das genau?

Mein Team beschafft von der Büroklammer bis zur neuen Straßenbahn alles, was für den verlässlichen Betrieb der Rheinbahn wichtig ist. Wir bauen unsere Gleise selber, warten und reparieren unsere Fahrzeuge zumeist in Eigenleistung, statten unsere Belegschaft mit Arbeitskleidung und unsere Kundinnen und Kunden mit Chipkarten aus und vieles mehr. Unsere Vertriebsteams sorgen dafür, dass unser Angebot den Menschen bekannt wird, dass die
Kundencenter ansprechbar sind und neue Produkte entwickelt werden. Und dann gibt es noch den Bereich des Controllings und des Rechnungswesens, wo alle Zahlungsströme abgebildet werden.  

Ihren Bahnführerschein, sprich die „Fahrberechtigung mit Personenbeförderung“ für Niederflurbahnen, haben Sie vor Ihrem Amtsantritt erworben. Wie sieht die Verkehrswelt vom Führerstand aus?

Ich habe bei meinen Fahrten viel von Düsseldorf kennengelernt. Ich wohne mit meiner Familie noch in Oberhausen, empfinde Düsseldorf aber als eine besonders lebens- und liebenswerte Stadt. Entscheidend war für mich, die Perspektive zu wechseln und bewusst zu „erfahren“, was es heißt, ein so großes Verkehrsmittel wie eine Straßenbahn durch die Stadt zu bewegen. Die Arbeit im Führerstand ist echt komplex. Man muss auf viele Dinge achten, durchgehend aufmerksam sein. Zudem stehen die Sicherheit und die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden an oberster Stelle. Man hat eine große Verantwortung. Deswegen hat dieser Job, meiner Meinung nach, großen Respekt verdient. Zur Ausbildung gehörten auch Fragen der Kundenzentrierung und der Technik. Ich bin zum Beispiel jetzt in der Lage, einfache Störungen an der Bahn selbstständig zu beheben. 

Wann ist Ihre nächste Schicht? Denn Sie müssen am Hebel bleiben, um die Berechtigung zu behalten, richtig? Und wie viele Fahrerinnen gibt es bei der Rheinbahn und wo können die Fahrerinnen und Fahrer ihrem menschlichen Bedürfnis nachkommen, das frage ich mich seit meiner Kindheit …

Das sind viele Fragen auf einmal. Meine nächste Schicht ist Ende Juni und ich werde auch künftig regelmäßig im operativen Geschäft arbeiten und etwa eine Straßenbahn fahren. Der Anteil der Frauen im Fahrbetrieb liegt bei rund 12 Prozent. Bei den Azubis haben wir einen deutlich höheren Frauenanteil von 40 Prozent. Auf diesen Wert sind wir stolz. Im Zuge des demographischen Wandels wird die Rheinbahn noch diverser werden. Toiletten gibt es an zahlreichen Haltestellen. Die sind aber gut versteckt und für Außenstehende nicht immer zu erkennen. Die Fahrerinnen und Fahrer haben einen Schlüssel.

 

Hat sich Ihr Tagesrhythmus als Vorständin verändert?

Mein Arbeitstag war schon vorher sehr dynamisch. Nun habe ich nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Branche gewechselt. Und natürlich freue ich mich darüber, viele neue Menschen bei der Rheinbahn, in der Branche und in der Stadt kennenlernen zu dürfen. Das alles bedeutet für jeden Arbeitnehmer einen Mehraufwand, der mir sehr viel Freude bereitet.

 

Ihr Führungsstil ist …

… geprägt durch hinhören, hinsehen, wertschätzen und verstehen. Meine Mission ist es, Menschen zu verbinden, Teams zu befähigen, Wissen zu vermehren, Stärken zu stärken, zu fördern, aber auch zu fordern. Ich arbeite nah am Menschen und bin eine Führungskraft, der es wichtig ist, Erfolge im Team zu feiern. Das geht am
besten mit diversen, also vielfältigen, Teams hinsichtlich Alter, Geschlecht, Kompetenzen, Erfahrungen, Sozialisierung und so weiter. Für solche Teams ist es erst einmal schwieriger, ihr volles Potenzial zu entfalten. Wir reden viel zu wenig darüber, wie man diverse Teams dazu befähigen kann, ihr volles Potenzial zu heben. Wenn Teams das schaffen, dann machen sie unmögliche Dinge möglich und generieren einen größeren wirtschaftlichen Wert in Unternehmen. Vielfalt ist ein Business Case. Und das passt gut zu meinem Motto, denn ich trete an, um Dinge möglich zu machen.

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Annette Grabbe

Sie hat als Mentee von der Initiative Women into Leadership e.V. profitiert und zählt heute mit 43 Jahren zu den Mentoren des gemeinnützigen Vereins: „Ich finde es sehr wichtig, dass wir Frauen dabei unterstützen, aufzusteigen.“ 

Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit der Familie. Sie ist eine leidenschaftliche Camperin, die ihren Wohnwagen saisonweise parkt und dort ihren Urlaub mit ihrem Mann und ihren Kindern (2, 8 und 10 Jahre) verbringt. Annette Grabbe joggt gerne und fährt einmal im Jahr in den Wintersport. Um so richtig runterzukommen und sich zu fokussieren, geht sie zum Bogenschießen in den Garten. 

Welche Ziele haben Sie sich für das erste Jahr vorgenommen?

Ich möchte eine wirkungsvolle Finanzorganisation aufbauen, Strategien entwickeln, die Mobilität von morgen zu finanzieren und Digitalisierung beschleunigen. Dabei habe ich natürlich immer den Haushalt der Stadt Düsseldorf im Blick. Ich möchte bei uns im Haus erreichen, dass jeder Mitarbeitende der Rheinbahn wirtschaftliche Entscheidungen trifft und diese so trifft, als würde er mit seinem eigenen Geld operieren. Und in Bezug auf das Thema Zusammenarbeit ist mir besonders wichtig, dass diese in der gesamten Organisation geprägt ist von Vertrauen. Ich sage immer, dass Vertrauen das wertschöpfendste Kapital einer Organisation ist. Beim Vertrieb möchte ich die Kundenbedürfnisse noch besser verstehen und stelle mir die Frage: Was kann Menschen dazu bewegen, Kundin oder Kunde der Rheinbahn zu werden? 

 

Vielleicht mehr Platz für Kinderwagen, Fahrräder, Rollatoren und Rollstühle in den Bahnen und wie sieht es mit Steckdosen aus? 

Bei neueren Fahrzeugen wird das alles schon berücksichtigt. USB-Buchsen sind ebenfalls vorhanden. In den kommenden Jahren werden wir unsere Flotte weiter erneuern und somit den Fahrkomfort spürbar anheben.

Wie kommen Sie zur Arbeit?

Wenn es mein Terminkalender erlaubt, fahre ich gerne mit Bus und Bahn zur Arbeit und kann hier schon mal Mails schreiben und Vorlagen lesen. Aber natürlich nutze ich auch das Auto. Es kommt auf die Terminlage an den einzelnen Tagen an. Gleichzeitig versuchen wir gerade, näher nach Düsseldorf zu ziehen. Denn auch mein Mann arbeitet in Düsseldorf. 

Auf dem Weg zum Interview traf ich einen Rheinbahnfahrer, der zu Fuß unterwegs war. Er erklärte mir den Weg und verwies mit Stolz in der Stimme auf die schönen Löwen vor dem Eingang. Warum möchten Menschen bei der Rheinbahn arbeiten?

Die Rheinbahn ist ein großartiges Unternehmen und nimmt in einigen Bereichen sicher bereits eine Vorreiterrolle in der Verkehrswirtschaft ein. Viele Herausforderungen und zukunftsweisende Themen, die eine gesellschaftliche Relevanz haben, stehen vor der Tür, die es zu meistern gilt. Diese gesellschaftliche Relevanz und der Beitrag zu etwas Größerem, wie bspw. zum Klimaschutz sind der Grund, warum viele Menschen hier arbeiten. Das beflügelt und inspiriert mich. Ich bin sehr stolz darauf, dass die Auswahl zur Vorständin der Rheinbahn auf mich gefallen ist und ich das Unternehmen nun mit in die Zukunft führen darf.

 

Was motiviert Sie, welche Szenarien befürchten Sie?

Ich möchte einen Fußabdruck hinterlassen, der einen gesellschaftlichen Sinn stiftet. Ich bin angetreten, um die Mobilität von morgen möglich zu machen. Befürchtungen habe ich keine, denn immer, wenn jemand sagt: Das geht nicht, dann wird es ganz kribbelig in mir drin. Denn ich habe doch den Einfluss, Dinge zu verändern und wenn jeder bei sich selbst anfängt, können wir in Zukunft alles meistern. 

Susan Tuchel

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