DER RING DER MACHT

Kontaktlos zahlen via Smartphone, Smartwatch und Karte ist mittlerweile Standard. Aber mit einem Ring? Möglich macht es der Pago Ring, der vondem Start-up Pagopace aus Köln entwickelt wurde. An der Kasse kontaktlos zahlen, funktioniert schnell und einfach. Einfach den NFC-Chip ans Lesegeräthalten, fertig. Das geht nicht nur mit den EC- und Kreditkarten der neuen Generation, mit dem Smartphone und der Smartwatch, sondern auch mit einem neuen intelligenten Schmuckstück, sprich einem Ring, den das Kölner Start-up Pagopace erstmals in der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellte.

Die Gründer von Pagopace und Entwickler des Keramik-Bezahlrings sind Lukas Schmitz (29), Bernhard Wernberger (56) und Steffen Kirilmaz (28). Sie kennen sich bereits aus Studienzeiten und tüftelten gemeinsam an ihrer Idee, Bezahlungen einfacher, bequemer und schneller zu machen. Lukas Schmitz und Steffen Kirilmaz sind die marketing- und vertriebsorientierten Köpfe hinter Pagopace. Bernhard Wernberger, der bisher in der Halbleiterbranche, insbesondere für die Herstellung von Kreditkartenbauteilen tätig war, hat den technischen Part inne. Gemeinsam haben sie sich auf das Thema der „Wearables“ d. h. intelligenteTechnologien, die man am Kopf oder Körper trägt, fokussiert und den Pago Ring entwickelt. Dieser funktioniert fast wie eine Kreditkarte nur in kleinerer Form. Pago heißt übrigens: „Ich kaufe“.

Die Kreditkarte am Finger

Vom Design her ist der Pago Ring eher schlicht und sieht wie ein gewöhnlicher Ring aus. Interessierte konnten ihn vor kurzem bei der Stadtsparkasse Düsseldorf ausprobieren. Es gibt weder Knöpfe noch irgendwelche Leucht-Anzeigen, die auf das Bezahl-Feature hinweisen. Der Pago besteht aus Keramik und ist in mehreren Farben erhältlich: schwarz, perlweiß, blau und rosé. Seit neuestem gibt es ihn auch aus Holz. Er ist robust, leicht, kratzfest und funktioniert über Nahfeldkommunikation (NFC). Diese benötigt keine Energie, d. h. der Ring hat keinen Akku und muss nicht ständig aufgeladen werden. Einfach Ring anstecken und immer flüssig sein. Es muss auch keine Verbindung zum Handy bestehen. Einmal eingerichtet, funktioniert der Bezahlvorgang mit dem Ring ganz einfach und laut Hersteller sogar sicherer als per Karte.

„Eins hat uns gestört, dass alle Bezahl-Optionen auf dem Markt mit Akku betrieben waren. Das heißt, noch ein Ladekabel mehr auf dem Nachttisch und wenn man an der Kasse steht und der Akku leer ist, ist man pleite. Daher musste eine Lösung her, die immer einsatzbereit und dabei noch stylisch ist – die Idee zum Pago war geboren.“

Steffen Kirilmaz, Mitgründer von Pagopace

Steffen Kirilmaz (28), Bernhard Wernberger (56) und Lukas Schmitz (29) sind die Gründer von Pagopace und Entwickler des Keramik-Bezahlrings. Sie tüftelten gemeinsam an ihrem Traum, Bezahlungen einfacher und schneller zu machen.

Nur wenn der Ring am Finger steckt, sich die Hand zur Faust ballt und zentimeternah ans empfangsbereite Lesegerät rückt, wird der Bezahlen-Mechanismus ausgelöst. Eine Code-Eingabe zum Entsperren oder einen sonstigen Knopfdruck zur Auslösung der Zahlung ist nicht nötig. Nur falls die Rechnung über 50 Euro beträgt, ist die Eingabe der Kreditkarten-PIN am Terminal erforderlich. Der Ring arbeitet in Verbindung mit einer virtuellen Mastercard-Kreditkarte, der VIMpay-App für iOS und Android und Curve, wenn man seine eigene Kreditkarte mit dem Ring verbinden möchte. Die App verknüpft sich mit dem eigenen Bankkonto. In der App lassen sich alle Transaktionen nachvollziehen. Außerdem kann man den Ring in eine Art Standby-Modus versetzen. Dann ist keine Zahlung mehr möglich. Dies soll zusätzlich davor schützen, dass der Ring missbräuchlich verwendet wird. Alle Pago Ringe sind von MasterCard und VISA zertifiziert und unterliegen höchsten Sicherheitsstandards. Bei Verlust lässt sich der Ring über die App mit einem Klick sperren.

Aber brauchen wir wirklich noch ein Bezahl-Gadget?

Die Zahlen deuten an, dass der Bedarf tatsächlich da ist. Neben dem Verkauf über ihren Onlineshop haben die Pagopace Gründer Lukas Schmitz, Steffen Kirilmaz und Bernhard Wernberger seit Anfang Juli ihren ersten Flagship-Store in der Kölner Innenstadt eröffnet. Dort können sich Pago-Interessenten die 99 Euro teuren Ringe ansehen und sie an- bzw. ausprobieren.

Insgesamt hat das Start-up seit dem Online-Verkaufsstart im September 2021 nach eigenen Angaben bereits eine fünfstellige Anzahl an Ringen verkauft. Praktisch ist der Pago auf jeden Fall. Denn manchmal möchte man das Handy und das Portemonnaie auch einfach gern zu Hause lassen, ob im Urlaub, am Strand, im Freibad, beim Sport oder im Club, um keine ausgebeulten Taschen zu haben. Der Ring ist wasserdicht und kann auch beim Plantschen immer angesteckt bleiben. Zusätzlich hat er einen echten Coolness-Faktor. Wenn man lässig einfach mit dem Ring bezahlt, statt Portemonnaie, Karte oder Handy zu zücken, ist das schon ein Hingucker und weckt Begehrlichkeiten. So berichtet Steffen Kirilmaz, der zur Vermarktung derzeit in der ganzen Welt unterwegs ist: „Wann immer ich mit dem Ring bezahle, werde ich darauf angesprochen. Wow, wo gibt es so etwas denn?“

Die Chancen, dass der Ring zu einem echten Must-Have wird, stehen also gut. Um den Ring jetzt noch bekannter zu machen, möchten die Pagogründer die Vermarktung über Banken und Sparkassen vorantreiben. „Wir würden uns wünschen, dass der Pago bald in vielen Bank- und Sparkassen-Filialen erhältlich ist“, sagt Steffen Kirilmaz.

Alexandra von Hirschfeld

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Wo kann ich mit dem Pago bezahlen?

 Weltweit an jeder Location, im Club, im Supermarkt, an der Beachbar, überall da, wo auch Kreditkarten angenommen werden.

So funktioniert der Pago Ring:
Die Einrichtung des Keramik-Rings erfordert etwas Geduld und erfolgt in folgenden Schritten:

  • VIMpay oder Curve Konto eröffnen und Account anlegen
  • VIMpay: Virtuelle Kreditkarte für den Ring anlegen
  • Curve: Bestehende Kreditkarte mit dem Ring verbinden
  • Mit Fidesmo Pay verbinden
  • Pago-Ring aktivieren
  • Guthaben aufladen

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