EUREF-Campus: Innovationsort und Reallabor am Flughafen Düsseldorf

Freiraum für neue Ideen. Mit dem EUREF-Campus Düsseldorf  (EUREF =
Europäisches Energieforum) entsteht auf einem Areal nahe der A44
ein Campus mit 65.000 Quadratmetern Mietfläche, auf dem Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen am Thema „Energie und Mobilität der Zukunft“ arbeiten. Dieser Zukunftsort erfüllt von Anfang an die Klimaschutzziele für das Jahr 2050. Rund 3.500 kluge Köpfe werden hier in engem Austausch in einem inspirierenden Umfeld zusammenarbeiten. Das Potenzial an Kooperationsmöglichkeiten ist enorm. Dazu gehört auch das Elektronikunternehmen Schneider Electric, das hier seine Deutschlandzentrale ansiedeln wird und an der Entwicklung des EUREF-Campus beteiligt ist.

Reinhard Müller, Architekt und Vorstandsvorsitzender der EUREF AG, hatte vor gut zwölf Jahren die Idee für ein Europäisches Energieforum rund um die Themen Mobilität, Energiewende und Klimaschutz. Im Jahr 2008 entstand der EUREF-Campus Berlin am Gasometer in Schöneberg, der sich in nur einem Jahrzehnt zu einem europaweit einmaligen Zentrum für Innovation und Kommunikation in der Energiewirtschaft entwickelt hat. „Mit einem intelligenten Energienetz, effizienten Gebäuden, einer Erprobungsplattform für Zukunftsmobilität und vielen Forschungsprojekten beweist der EUREF-Campus Berlin, dass die Energiewende machbar und finanzierbar ist. Dieses Konzept möchten wir in Nordrhein-Westfalen mit dem EUREF-Campus Düsseldorf weiterentwickeln“, sagt Reinhard Müller. 

Nun folgt der EUREF-Campus Düsseldorf als Ort, an dem Ideen entstehen, umgesetzt und auf ihren Erfolg getestet werden. Verkehrsgünstig neben Flughafen und Flughafen-Bahnhof und entlang der geplanten Trassen von U81 und Radschnellweg gelegen, entsteht ein nach innen gerichteter grüner Campus mit Solarglasdach und der original Gasometer-Kuppel – bekannt aus Günther Jauchs Talkshow. 

Durch intelligente Architekturansätze, den Einsatz regenerativer Energieträger, neue Energiespeicher und die konsequente Vernetzung modernster Technik wird ein Leuchtturmprojekt als Realmodell geschaffen, das in vielen Großstädten der Welt umgesetzt werden kann. Zudem ist die Einrichtung eines Mobilitäts-Hubs als Erprobungs- und Gründungsplattform für e-Mobilität, Sharingmodelle und autonomes Fahren geplant. Viele qualifizierte Arbeitsplätze werden entstehen. Vorgestellt wurde die EUREF-Planung bereits im Juni dieses Jahres im Rahmen einer Ausstellung im Foyer der Stadtsparkasse Düsseldorf. Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf: „Wir freuen uns auf den EUREF-Campus hier in Düsseldorf, denn er gibt Antworten auf die Zukunftsfragen zu den Themen Energie, Mobilität und Umweltschutz. Damit ist der Campus ein Modellquartier für die klimafreundliche und intelligente Stadt von morgen.“ Die kombinierte Nutzung regenerativer Energiequellen bildet den Kern des innovativen Energiekonzeptes, das gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf erarbeitet und umgesetzt wird. Die unmittelbare Nähe zum Lichtenbroicher Baggersee und lokale Grundwasservorkommen ermöglichen eine See- sowie Grundwassernutzung. Auch Sonnen- und Windenergie können zum Einsatz kommen. 

Event-Location für 600 Gäste 

Günther Jauch hat sie berühmt gemacht: 2011 startete er in der gläsernen Kuppel seinen Polittalk und sendete vom EUREF-Campus Berlin. 2006 wurde die Kuppel im Gasometer anlässlich der Fußball-WM entworfen, zu ihrer Form hat der Reichstag inspiriert. Bis zu 600 Personen finden unter der „Jauch”-Kuppel Platz. Im Gasometer traf man sich in den vergangenen Jahren zu Filmpremieren, Parteitagen, UN-Konferenzen und vielem mehr in Berlin. Jetzt kommt die Kuppel auf den EUREF-Campus Düsseldorf. 

Freiraum für Inspiration und Teamarbeit 

Der EUREF-Campus Düsseldorf stellt thematisch eine einmalige Plattform dar. Er bietet den Mietern, aber auch den Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Öffentlichkeit Raum für Gespräche, Informationsaustausch und Veranstaltungen. Dafür steht unter anderem die gläserne Event-Kuppel bereit. Im Erdgeschoss des Innovationscampus wird es Restaurants mit regionaler Küche und Bistros geben.  Auch hier wird auf hohe Qualität gesetzt. Denn die gastronomische Leitung für den Campus hat die Spitzenköchin Cornelia Poletto übernommen. 

Grüne Lunge für ein angenehmes Arbeitsklima 

Das Campusleben wird sich vorwiegend im begrünten Indoor Garden abspielen. Hierbei tragen Pflanzen erheblich zu einem guten Klima bei – unterstützt durch die Dachkonstruktion, ein transluzentes Solarglasdach und eine besondere Lüftungstechnik, bei der die Luft für das Gebäude nach einem neuartigen Verfahren ionisiert wird, ohne dass dabei Ozon entsteht. In der grünen Halle kann man sich entspannen, aber auch arbeiten oder kreativ sein. Wer möchte hier nicht arbeiten?

Die gläserne „Jauch“-Kuppel 
Büros der Zukunft
Der Indoor Garden

Thinktank EUREF-Campus 

Intelligent, klimafreundlich und hocheffizient: Der EUREF-Campus Düsseldorf erfüllt die Anforderungen an den nachhaltigen Arbeitsplatz der Zukunft mit individueller Bürogestaltung. Er ist ein Ort, der vor allem auch den hier Beschäftigten Spaß machen soll, der sie inspiriert durch seine Freiflächen, Coworkingflächen mit Gastronomie und Kunst an Wänden, auf den Wegen und Plätzen. Der Campus bietet Platz für konzentriertes Arbeiten, Austausch und Präsentation der hier entstandenen Ideen. 

Leuchtturm für Future Mobility 

Der Mobility Hub ist konzipiert als Forschungscampus für intelligente Mobilitätskonzepte und als Schaufenster der Elektromobilität. Auch andere Antriebssysteme wie Hybrid und Wasserstoff sowie induktive Lademöglichkeiten werden weiterentwickelt und getestet. Entwickelt wird der Hub in einem Netzwerk mit der Stadt Düsseldorf, der Flughafen Düsseldorf GmbH und Partnern wie der Deutschen Bahn. Zur E-Mobility gibt es Showrooms und Ausstellungen. Der Hub dient zugleich Berufspendlern und Fluggästen als Umsteigeort. Über Sharingmodelle stehen E-Bikes und E-Kleinroller für den Arbeitsweg oder die „letzte Meile“ zur Verfügung. Alles vernetzt auf einer Quartiers- App. Die Batterien der E-Autos übernehmen eine zusätzliche Funktion: Die Ladestationen können bidirektional betrieben werden. Dabei dienen die angeschlossenen Autos zur Stabilisierung des gesamten Campus-Stromnetzes. 

Energiezentrale als Herzstück 

Auf dem EUREF-Campus gibt es die Energiewende zum Anfassen. Strom und Wärme werden umweltschonend erzeugt. Dank einer hochtechnisierten Energiezentrale und der Nutzung von Solarkraft und erneuerbaren Energien werden die CO2-Klimaschutzziele für 2050 schon vor Inbetriebnahme erreicht – zum Preis herkömmlich erzeugter Energie. Solarkraft, regenerative Energien und modernste Speichertechnologien werden vereint. All diese natürlichen Energiequellen werden getrennt erfasst und je nach Saison und Temperatur direkt genutzt oder mit vernetzter Großwärmepumpen-Technik in der Energiezentrale auf die passende Temperatur gebracht. Den für die Hocheffizienz-Pumpen und die Energiezentrale benötigten Strom liefern Solarpanele auf dem Dach – intelligent gesteuert über ein System von Schneider Electric, das Wetter und Nutzerbedarf bereits drei Tage im Voraus prognostiziert. Mit Hilfe von Power-to-Heat und Power-to-Cold werden erneuerbare Energien gespeichert. Der EUREF-Campus Düsseldorf ist energetisch smart: Er wird Teil eines Netzes umweltschonender Energieerzeuger sowie von Speichermöglichkeiten in der Region. 

Wärmeversorgung im Winter 

Im Winter wird das immer gleichmäßig temperierte Wasser aus dem oberen Bereich des Sees nachgewärmt und daraus mittels einer speziell entwickelten Wärmepumpe in der Energiezentrale auf die angeforderte Temperatur gebracht. Diese Wärme wird durch eine im Betonkern verbaute, speichernde Fußbodenheizung (Betonkernaktivierung) im Gebäude verteilt. Auch die Abwärme des Gebäudes wird fast vollständig zur effektiven Vorwärmung der frischen Raumluft nutzbar gemacht. 

Kühlung im Sommer 

Im Sommer wird das Gebäude über die Betonkernaktivierung gekühlt, indem die überschüssige Wärme an das Grundwasser abgegeben und mit Wasser aus den tiefen, kühleren Schichten des Sees ohne apparativen Aufwand nachgekühlt wird. 

Im Sommer- und Winterbetrieb regelt die intelligente Steuerung das System mithilfe von Strom-, Wärme- und Kältespeichern im Gebäude so, dass das Grundwasser nicht zu warm wird oder der See unnatürlich vereisen kann. 

250 Millionen Euro Projektkosten

Die Euref AG investiert etwa 250 Millionen Euro in das Projekt. Standortleiter des Mega-Projektes ist Uwe Kerkmann, der langjährige Leiter der Düsseldorfer Wirtschaftsförderung. Der zuletzt für das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium tätige Kerkmann soll das Konzept des ersten
EUREF-Campus in Berlin nun für Düsseldorf weiterentwickeln. Uwe Kerkmann, der als Experte für die Akquisition und Betreuung von internationalen und nationalen Firmen gilt, unterstreicht, dass der Campus Unternehmen „bestmögliche Rahmenbedingungen bieten wird, um innovativ, kooperativ und erfolgreich zu sein“.  Der Ansatz des EUREF-Campus, nämlich jungen und etablierten Firmen aus dem In- und Ausland, Forschungseinrichtungen und weiteren Partnern die Möglichkeiten zu bieten, sich kennenzulernen, auszutauschen und zu kooperieren, passe hervorragend in die wirtschaftsstarke Region rund um die Landeshauptstadt Düsseldorf, so Kerkmann weiter. Der Campus biete mit seinem Fokus auf Energie und Mobilität einen thematischen Rahmen, der nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern auch sozio-ökonomisch und ökologisch wichtig, richtungsweisend und nachhaltig sei. 

Der erste Bauabschnitt soll bis zum 31. Dezember 2022 fertig sein. Der zweite Bauabschnitt, bei dem der Mobilitäts-Hub als Erprobungsplattform für die Mobilität der Zukunft vom E-Bike bis zur Drohne entstehen wird, soll ein Jahr später abgeschlossen werden.

Alexandra von Hirschfeld

Kooperationspartner und Innovationstreiber 

Die wachsende EUREF-Community, zu der namhafte nationale und internationale Unternehmen gehören, zeigt das gewaltige Entwicklungspotenzial in der Region. Gemeinsam können die Unternehmen sich befruchten und neue Entwicklungen ans Laufen bringen.

Schneider Electric mit seiner Deutschlandzentrale wird der Ankermieter sein. Zunächst werden hier 750 Mitarbeiter arbeiten, perspektivisch sollen es mehr als 1.000 sein. Schneider Electric ist ein globaler Spezialist im Energiesektor, vor allem im Bereich Energiemanagement und Automation. Auf dem Campus-Gelände wird Schneider Electric gemeinsam mit den anderen Unternehmen zeigen, wie ein Smart Grid – ein intelligentes Stromnetz – im Realbetrieb funktioniert. 

Auch das Unternehmen Air Liquide, Weltmarktführer bei Gasen, mit innova4da300tiven Lösungen für eine umfassende Nutzung von Wasserstoff als Energieträger, insbesondere für saubere Mobilität, trägt mit seinem Know-how aktiv zum Gelingen der Energiewende bei. 

Mit im Boot ist auch der digihub Düsseldorf/Rheinland als Ansprechpartner für Mittelstand, Start-ups, Hochschulen, Konzerne und Investoren zur Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle, Produkte und Lösungen. 

Die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG ist verantwortlich für den flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland und schafft damit Grundlagen für eine Elektromobilität ohne Einschränkungen. Weltweit gibt es keine vergleichbare unternehmerische Initiative, die die Einführung eines emissionsfreien Treibstoffs als nationale Aufgabe begreift und vorantreibt. 

NEVOMO entwickelt mit dem Magrail-System die nächste Generation von Hochgeschwindigkeitszügen, die sukzessive in einen Vakuum-basierten Hyperloop weiterentwickelt werden kann. 

Die inno2grid GmbH wird der „Vordenker“ und „Macher“ im Reallabor für Neue Mobilität, dem NRW Mobility Hub, auf dem EUREF-Campus Düsseldorf. 

Sie ist ein Joint Venture von Schneider Electric und DB Energie. Als Berater und Projektierer beschäftigen sie sich schwerpunktmäßig mit der intelligenten Verknüpfung von Mobilität und Energie. 

Die Stadtwerke Düsseldorf AG entwickeln gemeinsam mit EUREF das innovative Energiekonzept für den Campus Düsseldorf. Oberstes Ziel ist die Klima-
neutralität. Auch für die geplante Elektrifizierung des Parkraums sind die Stadtwerke der Partner.

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