Winter im Rheinland
Schnee – in Island gibt es 16 Wortstämme und Bezeichnungen für Schnee, im Rheinland ist er ein eher seltener Gast. Für Meteorologen ist er schlicht gefrorenes Wasser in Kristallform. Schnee entsteht, wenn Wasserdampf in der Luft direkt zu Eiskristallen gefriert, die sich dann zu Schneeflocken verbinden. Diese können ganz unterschiedlich aussehen – von filigranen Sechsecken bis zu wahren Flockenmonstern, die sich auf Autodächern türmen. Wie das dann in Düsseldorf aussehen kann, zeigen unsere Bilder, für die unsere Fotografen gestern im Stadtgebiet unterwegs waren.
Die „spanische Treppe“ in der Altstadt mit Blick auf den Medienhafen
Kleine Rutschpartie mit Kinderwagen, Straßenbild aus Bilk, Foto: Bernd Obermann
Eine Schneeflocke im Rheinland
Doch während in Skandinavien die Menschen bei -15 °C noch Rad fahren, reichen hierzulande drei Zentimeter Schnee, um eine Stadt wie Düsseldorf gefühlt in den Ausnahmezustand zu versetzen. Kaum fällt eine Schneeflocke im Rheinland, bricht der Verkehr zusammen – so das Klischee. Doch ist das wirklich so?
Schneeschippen ist zum Glück in unseren Breitengraden eher selten, war gestern aber nötig. Foto: Bernd Obermann
… auch technisches Equipment kam allerorten zum Einsatz, Foto: Michael Gstettenbauer
Verträumter Blick in die Ferne, schneebedeckter Jan Wellem, Reiterstandbild vor dem Düsseldorfer Rathaus.
Tatsächlich sorgte der plötzliche Wintereinbruch für reichlich Turbulenzen: Rund 150 Verkehrsunfälle meldete die Polizei im Stadtgebiet – ein beachtlicher Wert für ein Wetterphänomen, das in den Alpen wahrscheinlich nicht einmal für hochgezogene Augenbrauen sorgen würde. Teilweise mussten Unfallbeteiligte bis zu anderthalb Stunden auf die Polizei warten. Die gute Nachricht: Es blieb überwiegend bei Blechschäden.
Wenn überhaupt ein Zug kam, durfte man ihn nicht verpassen. Hier am S-Bahnhof Zoo.
Wie Schnee die Gemüter spaltet
Schnee in Düsseldorf ist wie Karneval – die einen lieben ihn, die anderen können gut darauf verzichten. Während Kinder jubeln, kämpfen die Pendler mit rutschigen Straßen und verspäteten Bahnen. Während Fotografen die Stadt in winterlicher Idylle einfangen, fluchen Radfahrer über vereiste Wege. Aber spätestens wenn der Schneematsch kommt, sind sich dann doch wieder alle einig: „Hoffentlich ist das bald vorbei!“ ❄
Positive Wirkung auf die Psyche
Dabei wirkt sich Schnee tatsächlich positiv auf die Psyche aus. Im dunklen Winter schafft es die Helligkeit nur auf etwa 3.500 Lux – für viele Menschen viel zu wenig. Nicht wenige, ca. ein Drittel aller Deutschen, ereilt eine Winterdepression. Schnee ist quasi eine Explosion von Helligkeit und Licht. Das wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit und unsere Psyche aus. Schnee ist übrigens in Wirklichkeit farblos, das einfallende Licht wird durch seine komplizierte Struktur nur so häufig gebrochen, dass der Schnee plötzlich weiß erscheint. Und was wirkt im Winter heller als eine Schneedecke, auf der Sonnenstrahlen reflektiert werden? Diese Helligkeit verdrängt das Schlafhormon Melatonin. Im schneeweißen Winter werden wir deswegen plötzlich viel munterer und aufgeweckter. Doch bei aller Freude über Schnee und Helligkeit – für die Bildung von Vitamin D reicht das Licht im Winter in Deutschland trotzdem nicht aus.
Vorbereitung zur Schneeballschlacht, Foto: Michael Gstettenbauer
Perfekt getarnt. Mit vier weißen Pudeln im verschneiten Aaper Wald unterwegs, Foto: ZOO:M Redaktion
Nimm das … ! Foto: Bernd Obermann
Gut beschirmt. Schwarz-Weiß-Nostalgie, Foto: Bernd Obermann
Baumbruch im Aaper Wald
Zeit zum Innehalten, Uhrenpark im Düsseldorfer Südpark.
Frisch verliebt? Foto: Bernd Obermann
Wohl eher getrennt. Foto: Bernd Obermann
Zauberwald. Waldspielplatz im Aaper Wald, Foto: ZOO:M Redaktion
Flockenwirbel. Schneegestöber an der Kastanienallee, Düsseldorfer Rennbahn, Foto: ZOO:M Redaktion
Leicht gepuderzuckert, Rheinwiesen linksrheinisch
Verträumte Abendstimmung, Rheinuferpromenade