Welchen Stellenwert nimmt Kunst in Ihrem Leben ein?
Die Liebe zur Kunst begleitet mich schon seit meiner Jugend. Sie hat mich immer umgeben und bereichert.
Welche künstlerischen Vorbilder haben Sie am stärksten beeinflusst?
Wie viele Kunstschaffende des 20. und 21. Jahrhunderts hat mein Weg mich von der gegenständlichen Malerei über die Collage zur Abstraktion geführt, wie zum Beispiel auch Pablo Picasso. Der Kubismus war ein maßgebliches Vorbild für meine Collagen, die Reduktion komplexer Formen auf Oberfläche und Grundelemente. Seine Vielfältigkeit über die Jahre hat mich sehr beeindruckt. Weitere Vorbilder sind Per Kirkebys Landschaften mit ihren vielen Strukturen und Texturen und natürlich Gerhard Richter durch sein breites Spektrum vom frühen, fotografischen Gemälde bis zur Abstraktion.
Rainforest 2017, mixed media on canvas, 180 x 120 x 4 cm
Welche anderen Berufe wären für Sie auch in Frage gekommen? Mode- und Textildesignerin, Innenarchitektin, Interior Design. Ich wollte schon immer kreativ sein und mich mit schönen Dingen beschäftigen.
Was brauchen Sie um schöpferisch tätig zu sein?
Ruhe, Ausgeglichenheit und Zeit, um die Energie in meine Bilder fließen zu lassen.
WHITE MAGIC OF FLOWERS 2024, Mixed media on canvas, 120 x 180 cm
Worauf legen Sie momentan Ihren künstlerischen Schwerpunkt?
Auf die Weiterentwicklung meines malerischen Schwerpunkts.
Worauf legen Sie momentan Ihren künstlerischen Schwerpunkt?
Die Eröffnung der Ausstellung „DIE NATUR, DIE ZEIT UND DAS LICHT“ am 27.09.2024 im Kunstverein Duisburg rückt in greifbare Nähe. Hierfür arbeite ich an den letzten Bildern. Meine kraftvollen, tiefgründigen Bilder und Martina Justus mit einer weißen, filigranen Installation bilden eine wunderbare Einheit. Unsere unterschiedlichen Ansätze und Stile ermöglichen eine breite Palette von Interpretationen und Perspektiven zu diesem Ausstellungstitel.
THE LIGHT 2024, Mixed media on canvas, 140 x 210 cm
Welches Kunstmuseum würden Sie gerne leiten?
Keines, weil ich dann keine Zeit mehr für mein kreatives Schaffen hätte. Ich komme lieber als Ausstellende oder Besucherin ins Museum.
TRAUMLAND, Diptychon 2022, Mixed media on canvas, 180 x 240 cm
Düsseldorf hat eine lebendige Kunstszene, womit sind Sie zufrieden und wo wünschen Sie Veränderungen?
Düsseldorf hat eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen, die sich gegenseitig befruchten. Diversität der Galerienlandschaft und Museen, Messen und Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Art Düsseldorf und DIE GROSSE ziehen internationale Aufmerksamkeit auf die Stadt und den Kunstmarkt. Ich schätze das Engagement der Stadt Düsseldorf in Bezug auf die Künstlerdatenbank und die Kunstpunkte. Leider gibt es zu wenig erschwingliche Ateliers.
Welche Rolle wird die Kunst Ihrer Meinung nach im digitalen Zeitalter einnehmen?
Es ist durch die sozialen Medien wie Instagram leichter geworden, selbst seine Kunst zu zeigen. Somit kann der Künstler selbst seine Kunst promoten und auch verkaufen. Die schnelle Entwicklung der Roboter beunruhigt mich etwas, denn sie lernen sehr schnell. Ich hoffe nur, dass die menschliche Kreativität nicht erlernt werden kann. Wir werden es sehen. Online-Ausstellungen haben sich als gutes Tool erwiesen und doch ist es ein anderes Gefühl, wenn man direkt vor einem 210 x 420 cm Bild steht, als wenn man es auf dem Screen sieht. Haptik und Ausstrahlung und die Wellenlänge der Farben sind digital nicht spürbar. Kunst darf und sollte mit allen Sinnen entdeckt werden.
Wie hat die Corona-Krise Sie und Ihr künstlerisches Schaffen beeinflusst?
Durch den Stillstand habe ich nach neuen Wegen gesucht. Dank eines Stipendiums des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW habe ich einen virtuellen Raum für meine Homepage entworfen und konnte diesen dann realisieren lassen. Online-Ausstellungen haben mir jedoch den persönlichen Kontakt, das Spüren von Emotionen und den persönlichen Austausch nicht ersetzen können. Da es keine Möglichkeiten gab in ein Museum zu gehen, habe ich mit meinen Bildern ein ART MEMORY entwickelt, damit man sich auch zu Hause mit Kunst beschäftigen konnte.
SONJA KALB
In Stuttgart geboren, kam sie nach ihrem Studium mit Abschluss Dipl. Ing. Textil und Design nach Düsseldorf. Die Wahldüsseldorferin lebt und arbeitet hier. // 2018 erhält ihr Gemälde “Rainforest” den Best Abstract Artwork, Italia Award 21st Century Art während der Biennale Chianciano und im August 2024 wurde ihr Werk „Jungle“ in die Sammlung des Chianciano Museo D’Arte aufgenommen. // Vom 01.09. bis 25.10.2024 sind ihre Werke beim 10th Geoje Art Festival im Haegeumgang Theme Museum, Geoje in Südkorea zu sehen und am 27. September wird die Ausstellung “ DIE NATUR, DAS LICHT UND DIE ZEIT“ von Sonja Kalb und Martina Justus im Kunstverein Duisburg eröffnet. Die Ausstellung endet mit einem Künstlertalk am 27.10. 2024.