Die Stadtsparkasse unterstützt junge Leute beim Immobilienkauf
Eigene vier Wände? Für viele junge Menschen klingt das wie ein Märchen aus Tausendundeine Nacht. Kaufpreise, Zinsen, Nebenkosten – alles explodiert. Trotzdem bleibt der Traum lebendig. Das Bedürfnis nach Wohneigentum besteht nach wie vor, auch bei der Generation Z. Mit flexiblen Finanzierungen, Beratung und dem Programm smoney spricht die Stadtsparkasse Düsseldorf eine junge Klientel an.
Sparen statt streamen
Van der Hout spielt mit offenen Karten: Ohne Konsumverzicht läuft es nicht. „Früher war klar: Wer ein Ziel hat, muss sparen. Dafür wurde auf Reisen oder Konsum verzichtet. Heute stehen oft Mobilität und Lifestyle im Vordergrund – Geld für E-Scooter, Carsharing oder Streaming-Abos.“ Seine Botschaft an die junge Generation klingt zunächst einmal unsexy: früh anfangen und über Konsumverzicht nachdenken. Denn: „20.000 Euro reichen gerade einmal für die Nebenkosten. Ohne Eigenkapital oder familiäre Unterstützung wird es schwierig.“
Die Familien spielen bei der Finanzierung zunehmend eine wichtige Rolle. „Vorweggenommene Erbschaften oder Schenkungen sind ein wichtiges Mittel. Eltern oder Großeltern können Kapital beisteuern oder Sicherheiten geben. So lassen sich Finanzierungen eher stemmen.“ Auch Steuerberater raten dazu, Freibeträge über Schenkungen optimal zu nutzen.
Finanzbildung per Du
Doch bevor es um den Einsatz großer Geldsummen geht, steht ein anderes Thema im Vordergrund: Finanzwissen. „Einige junge Menschen kommen mit sehr naiven Vorstellungen zur Beratung, etwa: ‚Ich zahle 500 Euro Miete, also muss ich mir doch auch eine Immobilie leisten können.‘ Da müssen wir dann sehr weit ausholen“, gibt van der Hout zu.
Genau hier setzt das Konzept smoney an. Junge Leute bis 26 Jahren werden von Finanz-Buddies begleitet – locker im Hoodie, per Du. „Das senkt die Hemmschwelle. Die jungen Leute werden quasi an die Hand genommen und an eine passende Beraterin oder einen Berater vermittelt. Unsere Beraterinnen und Berater treten weniger formell auf. Entscheidend ist aber, dass junge Leute begreifen, dass ein freistehendes Haus mit Garten mit 25 Jahren nicht realistisch ist,“ erklärt Erwin van der Hout. „Viele denken dann: ,Das werde ich mir nie leisten können‘, statt zunächst kleiner einzusteigen. Eine selbst bewohnte 60-Quadratmeter-Wohnung in einem Nachkriegsbau kann der Anfang sein.“ Van der Hout empfiehlt außerdem auf günstigere Lagen auszuweichen: „In der Innenstadt wird’s teuer und eng. Im Speckgürtel rund um Düsseldorf findet man eher bezahlbare Chancen z. B. in Krefeld, Neuss oder dem Duisburger Süden.“ Städte, die verkehrstechnisch gut angebunden sind.
Und dann ist da noch der Trend zur Kapitalanlage nach einem Stufenmodell: „Manche kaufen erst ein Mikro-Apartment mit ca. 20 bis 30 Quadratmetern, das sie möbliert über Airbnb oder an Unternehmen vermieten. Nach zehn Jahren können sie es steuerfrei verkaufen und haben Eigenkapital für die nächste Stufe.“

Foto: Bernd Obermann
Van der Hout weiß, wovon er spricht. Mit 18 Jahren erwarb er selbst seine erste Wohnung – bei einer Zwangsversteigerung, für schlappe 30.000 D-Mark. „Zwei Jahre später habe ich sie für knapp 70.000 Mark verkauft. Das war damals möglich – heute kaum vorstellbar.“ Auch wenn solche Gelegenheiten selten geworden sind, bleibt für ihn eine Lehre: frühzeitig beginnen, Erfahrungen sammeln und Chancen nutzen.
Schneller bauen
Deutschland hat die niedrigste Wohneigentumsquote in Europa. „Das liegt auch an den hohen Erwerbsnebenkosten und an mangelnden Neubauten. In Düsseldorf fehlen Bauflächen, auch weil die Auflagen für Bauträger hoch sind. Dadurch wird Wohnen immer teurer.“ Der Finanzexperte fordert daher auch politische Lösungen: „Wir brauchen Innovation im Bau. In anderen Ländern entstehen hochwertige Häuser längst im Baukastenverfahren – vorproduziert, binnen weniger Wochen aufgebaut, bezahlbar und nachhaltig. In Deutschland ist das bisher undenkbar. Wenn wir bezahlbares Wohneigentum wollen, müssen wir hier umdenken.“

Foto: Stadtsparkasse Düsseldorf
