Wenn KI entscheidet, wer gefunden wird

Suchmaschinenoptimierung war lange Zeit ein Spiel aus Keywords, Backlinks und Nutzerführung. Doch mit dem Aufkommen von KI-gestützten Such- und Antwortsystemen verändert sich die Art, wie Informationen gefunden werden, rasant. Statt selbst Suchbegriffe einzugeben, lassen Nutzer zunehmend digitale Assistenten für sich arbeiten. Diese Avatare durchsuchen Inhalte, vergleichen Angebote und geben direkt Empfehlungen – oft ohne dass der Mensch noch aktiv verschiedene Webseiten besucht.
Wie können Unternehmen vor diesem Hintergrund sichtbar bleiben? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Agentur Sichtbarkeitsmeister. Gründer André Petermann und sein zehnköpfiges Team entwickeln Konzepte, die klassisches SEO mit neuen Ansätzen verbinden: LLMO (Large Language Model Optimization), also die Optimierung für KI-Sprachmodelle, GEO (Generative Engine Optimization), die Ausrichtung auf generative Suchmaschinen, und AEO (Answer Engine Optimization), die Anpassung an Antwortmaschinen wie Chatbots oder Sprachassistenten.

Vom Nutzer zur KI – und zurück

Bei Sichtbarkeitsmeister gilt der Grundsatz „Form follows Function“. Webseiten werden nicht vom Design aus gedacht, sondern aus Sicht potenzieller Kunden. Erst wenn die Funktionalität feststeht, folgt die Gestaltung. Gleichzeitig wird jede Seite von Beginn an unter dem Aspekt der Suchmaschinenoptimierung konzipiert. Dass dieser Ansatz funktioniert, zeigen viele Beispiele: „Ein Optiker in Köln gewann durch seine optimierte Website einen exponentiellen Anstieg an Neukunden, eine Hautärztin berichtet von vollen Terminkalendern“, sagt André Petermann. Doch in einer Welt, in der nicht mehr Menschen, sondern ihre KI-Assistenten Empfehlungen aussprechen, muss in der Suchmaschinenoptimierung umgedacht werden. André Petermann richtet seine Strategien deshalb nicht nur auf klassische Suchanfragen aus, sondern auch auf die Logik der KI-Avatare – damit Inhalte auch in der KI-gestützten Welt sichtbar bleiben.

Das Avatar-Modell

Um diese Brücke zu schlagen, hat Sichtbarkeitsmeister ein Avatar-Modell entwickelt. Es analysiert Anbieter- und Kundenprofile und berücksichtigt psychologische Muster nach dem DISG-System. Dieses Modell unterscheidet vier Grundtypen menschlichen Verhaltens – Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit – die eine differenzierte Kommunikation erfordern. Daraus entsteht ein digitaler Avatar, der beschreibt, wie Inhalte formuliert sein müssen, damit sie bei der jeweiligen Zielgruppe ankommen.

Diese Avatare sind exportfähig und können in KI-Systeme eingespeist werden. Texte, Mailings oder Social-Media-Posts lassen sich auf dieser Grundlage so generieren, dass sie nicht nur Menschen ansprechen, sondern auch von KI-Suchmaschinen als relevant eingestuft werden. Damit wird das klassische SEO um ein neues Feld erweitert – die Optimierung für Generative Engines (KI-Systeme, die eigenständig Inhalte erzeugen) und Answer Engines (Antwortmaschinen wie Chatbots oder Sprachassistenten, die nicht nur verlinken, sondern direkte Antworten geben).

So weitreichend diese Entwicklungen sind, André Petermann betont zugleich einen anderen Aspekt: Technik allein wird die Marken nicht tragen. „Ein vollautomatischer Kiosk, bei dem man seinen Schokoriegel aus dem Automaten zieht, ist austauschbar. Ein Kiosk mit einem Verkäufer, der seine Kunden kennt, bleibt in Erinnerung“, sagt er. Übertragen auf Unternehmen heißt das: Effizienz durch digitale Prozesse ist unverzichtbar – den Unterschied macht jedoch nicht nur die Technik, sondern auch das persönliche Miteinander.

Ob GEO, AEO oder LLMO – Sichtbarkeitsmeister versteht seine Arbeit als Prozess, der nicht mit dem Go-live endet, sondern kontinuierlich fortgeführt und angepasst werden muss. Für Unternehmen bedeutet es, frühzeitig die Weichen zu stellen. „Denn wer heute anfängt, Inhalte für die KI-gestützte Suche vorzubereiten, hat morgen einen Vorsprung, der schwer einzuholen ist“, sagt André Petermann.

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