An Literatur über Düsseldorf herrscht kein Mangel. Aber wie wird die Stadt von außen, „mit anderen Augen“, wahrgenommen? Welche Bilder von ihr werden international verbreitet? Einblicke gibt der Band „Mit anderen Augen – Düsseldorf aus Sicht der Welt“ mit 19 Beiträgen aus aller Welt. 

Neuerscheinung 

Helmut Brall-Tuchel (Hrsg.): Mit anderen Augen –
Düsseldorf aus Sicht der Welt, Düsseldorf 2020, 

Grupello
Verlag, 215 S., ISBN 978-3-89978-388-9, Preis:
25,00 Euro

Was haben ein japanischer und ungarischer Generalkonsul, eine Alexander von Humboldt-Stipendiatin aus Armenien und ein amerikanischer Professor für deutsche Literatur in Kansas mit 3.000 jungen Leute aus aller Welt gemeinsam? Sie alle haben Düsseldorf besucht, waren für Wochen, Monate oder Jahre hier, haben hier studiert oder Deutsch gelernt. Oder sie haben hier als Diplomaten, Wissenschaftler oder Business-Leute gearbeitet und mit ihren Familien in Düsseldorf gelebt.

Dieser soeben erschienene Band versammelt Beiträge aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Es geht um den Wirtschaftsstandort und um „Japans Hauptstadt am Rhein“. Der Leser erfährt in dem Beitrag der Düsseldorfer Japanologin Michiko Mae, warum Düsseldorf nach dem Zweiten Weltkrieg die drittgrößte japanische Community Europas wurde und dass ein deutscher Musiker die japanische Nationalhymne mitkomponierte. Spannend sind auch die Einblicke einer Online-Umfrage unter Sprachstudenten, die vom Institut für Internationale Kommunikation (IIK) durchgeführt wurde. Sie wollte herausfinden, mit welchem Bild von Düsseldorf die jungen Menschen aus dem Ausland nach Düsseldorf kamen und mit welchem Bild sie wieder zurückfuhren. 

Das Ergebnis der Studie: Bei einigen herrschte blanke Unkenntnis. „Ich wusste vorher gar nichts über Düsseldorf“, bekannten Teilnehmer aus China, Japan, Indien, aus Mauritius, der Türkei und Syrien sowie eine Engländerin. Andere hatten von einer großen, andere von einer kleinen Stadt gehört. 

Was fällt jungen Menschen, die Düsseldorf besuchen, besonders ins Auge, wenn das Motto des Fotowettbewerbs lautet „So grün ist Düsseldorf“? Um das herauzufinden, lobte das IIK einen Fotowettbewerb unter seinen Sprachstudenten aus.

Auf Platz eins landete Michele Giacometti (24) aus Italien

© IIK Düsseldorf

Den zweiten Platz gewann Kamakshi Priyadarshini Meenakshi Sundaram aus Indien
Ebenfalls auf Platz 2 landete die Schäferidylle von Muhammad Raheef Alqawadri aus Syrien.  
Den dritten Platz bekam Alessia Ubaldi aus Italien für ihr Foto vom Rheinufer. 

Snobs und die geilste Altstadt Deutschlands 
Eine Sprachstudentin aus der Türkei stellte sich Düsseldorf wie Paris vor mit Menschen in teurer Kleidung und mit teuren Taschen. Andere schrieben: „Eine sehr reiche Stadt“, „die schönste Stadt in ganz Deutschland. Wenn man eine Zeitlang in Düsseldorf lebt, dann wird es die Stadt deines Herzens“, „eine internationale Stadt, wo viele Leute aus verschiedenen Kulturen leben“. Eine 25-jährige Chilenin hatte bereits Insiderwissen: „Ich wusste auch, dass Düsseldorf die längste Straße mit Kneipen in ganz Europa hat. Ich wusste auch, dass es in Düsseldorf üblich ist, Junggesellenabschiede zu feiern.“

Aber auch das eine oder andere Vorurteil steckte in den Köpfen der Befragten: „Ich wusste nicht viel über die Stadt, außer dass mir gesagt wurde, dass die Menschen dort Snobs seien. Aber ich fand, dass sie das genaue Gegenteil waren, und das machte es mir leichter, mich einzuleben und mich an das Leben in Deutschland zu gewöhnen“, schrieb eine Studentin aus Südafrika.

Zurückdenken werden viele an den Rhein, das japanische Viertel, das japanische Essen, das Brot und die Bäckereien, den Karneval, die Kirmes, das Altbier und die Sprache.

Düsseldorf im Fadenkreuz
Warum wir in Düsseldorf keine Crime Tours im Stadtmarketing haben? Weil wir es nur auf 15 Tatort-Folgen gebracht haben, weiß Annegret Middeke. Unerfreulich ist auch, dass der Stadtname durch den „Vampir von Düsseldorf“, den Serienmörder Josef Kürten, erst international bekannt wurde. Doch dieser Schandfleck hatte die überraschende Konsequenz, dass Düsseldorf bis heute gerne in Hollywoodfilmen erwähnt wird oder für manchen Gag zu seinen Lasten herhalten muss, nachzulesen bei Matthias Jung: „Der Name macht`s. Warum Düsseldorf international bekannt ist.“
Alexandra von Hirschfeld

Was die Deutschlerner vom IIK über Düsseldorf sagen:

Düsseldorf ist eine Stadt …

  • die in meinem Herzen bleibt
  • für Menschen, die das Leben mögen
  • incredible
  • für jedes Alter
  • in der man jeden Tag etwas Neues und Unerwartetes erleben kann.
  • mit vielen Möglichkeiten und vielen Nationalitäten 
  • die ein Hub für NRW ist
  • der Ordnung und des Spaßes zugleich
  • der Ruhe
  • is a sixth most livable city in the world. This city is a city
  • of many multicultural programmes
  • wo ich ein Teil meines Herz gelassen ist. Nachdem Quarantäne
  • würde ich gern wieder nach Düsseldorf kommen 
  • der Mode
  • die ich gerne mag und hier studieren will
  • der Freiheit
  • die geheimnisvoll ist. Die Geheimnisse soll man selbst entdecken!
  • die jeder besuchen soll
  • of contrast from the Cosmopolitan shopping to the excitement
  • of Karnval and the quiet of Kaiserwerth 
  • die ganz ok ist
  • in der es sich gut leben lässt
  • in der ich mich zu Hause fühle. Sie hat eine sehr gute Lebensqualität
  • die lebt und arbeitet
  • voller Ausländer
  • der Freude und Liebe
  • voller Kunst und Gefühle 
  • die alt und lebendig ist
  • like its name. As Dorf means village in German, it has the
  • beautiful nature and easy access to everything of a village but
  • with great facilities and modern transportation means.
  • Everything is within your reach from international Airport
  • to different means of transportation
  • in der ich viele Freunde kennengelernt habe. Düsseldorf ist
  • meine erste Erfahrung in Ausland allein zu sein und zu
  • wohnen. Düsseldorf ist besonders!  

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