Führungskräfteentwicklung – der Mix macht`s

„Es wird Zeit, dass wir uns wieder mehr um unsere Führungskräfte kümmern“ – dieses Statement eines Geschäftsführers ist mir im Gedächtnis geblieben. Und mit diesem Bedürfnis steht er nicht allein da. Auch er selbst will sich als Führungskraft und im Zusammenspiel mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterentwickeln.

Der Fachkräftemangel hat in vielen Unternehmen dazu geführt, dass der Fokus sich auf die Mitarbeiter auf der Sachbearbeitungsebene richtet. Die Angst, diese zu verlieren und nicht adäquat ersetzen zu können, ist groß. Die Führungskräfte geraten dabei leicht aus dem Blick und werden als selbstverständlich wahrgenommen. Aber auch Führungskräfte sind Mitarbeiter, die Bindung und Entwicklung benötigen.

Foto: cpw consulting (Philipp Frisch) 

Herausforderungen individuell beantworten

Die Herausforderungen, denen Führungskräfte heute gegenüberstehen, sind hoch. Sie führen Teams und andere Führungskräfte, jonglieren mit verschiedenen Arbeitsmodellen und setzen ständig neue Veränderungen um. Wie sieht vor diesem Hintergrund eine wirkungsvolle Führungskräfteentwicklung aus? In einem individuellen Mix.

Wo soll die Reise hingehen?

Folgende Fragen sind zu stellen: Welches Ziel verfolgt das Unternehmen? Geht es darum, Kompetenzen weiterzuentwickeln? Liegt der Schwerpunkt auf der Begleitung in Veränderungsprozessen – oder eher darauf, die Führungscrew enger zusammenzuschweißen? Wenn die Ziele klar definiert sind, können gemeinsam die passenden Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.

Klassische Trainings haben nach wie vor ihren Platz. Modular aufgebaut und idealerweise in Präsenz, vermitteln sie Kompetenzen systematisch und nach einheitlichem Standard. Ergänzend lassen sich Coachings einsetzen, um individuelle Fragen zu bearbeiten. Je nach Bedarf können auch Mentoring oder Selbstlernangebote wie Videotrainings sinnvoll sein.

Flexibles Instrument: der Führungskräftezirkel

Für die langfristige Begleitung hat sich ein Format besonders bewährt: der Führungskräftezirkel. Er schafft Raum für regelmäßigen Austausch über Führungsfragen, die im Alltag oft untergehen. Der Praxisbezug ist hoch, Erkenntnisse können sofort umgesetzt werden – und ganz nebenbei wächst der Zusammenhalt. Führungskräfte merken, dass sie mit ihren Fragen und Herausforderungen nicht allein sind.

Wie ein Führungskräftezirkel gestaltet wird, kann variieren. Wichtig ist vor allem ein fester, regelmäßiger Termin, der nichts mit dem Tagesgeschäft zu tun hat, sondern ausschließlich Raum für Führungsfragen bietet. Der Austausch erfolgt offen und ohne starre Agenda. Ein kurzer Impuls zu Beginn – etwa zu einem aktuellen Führungsthema – ist ideal, um Diskussion in Gang zu bringen. Die Themen legen damit die Führungskräfte fest. Ein Feedback, das mich nach einem Führungskräftezirkel erreichte: „Sie haben uns mit fachlichen Impulsen inspiriert, die Diskussion begleitet und neue Perspektiven eröffnet.“

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Über Corinna Kriesemer

Corinna Kriesemer ist Trainerin und Coach mit den Schwerpunkten Führung, Kommunikation und persönliche Weiterentwicklung. Sie unterstützt Unternehmen und Behörden dabei, Führungsleitbilder zu entwickeln, Führungskräfte und Teams zu stärken und Konflikte konstruktiv zu lösen. Sie arbeitet international, auf Deutsch sowie auf Englisch, in Präsenz oder online. Mit ihren Videotrainings bei LinkedIn Learning hat sie bereits über 850.000 Menschen erreicht.

www.cpwconsulting.de

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